Präsidenten: von Georgii bis Frank
(die Galerie befindet sich noch im Aufbau)
Theodor Immanuel Heinrich Georgii (*9. Januar 1826 in Esslingen , † 25. September 1892 in Wilhelmsdorf bei Ravensburg). In seinem Heimatort führte er am 1. Mai 1848 die Gründung des Schwäbischen Turnerbunds an. Zudem war der studierte Jurist erster Vorsitzender der Deutschen Turnerschaft und somit ohne Zweifel in den Anfängen einer der wichtigsten Protagonisten der deutschen Turnbewegung. Im Jahr 1895 stiftete die deutsche Turnerbewegung ein Denkmal auf der Maille in Esslingen. Das Denkmal wurde am 21. Juli 1895 im Rahmen des 11. Deutschen Turntags eingeweiht. Als Reminiszenz an sein Wirken im Turnen haben wir das STB-Verbandsmagazin auf seinen Namen getauft. Gerade im Hinblick auf das anstehende 175-Jahr-Jubiläum des Schwäbischen Turnerbunds im Jahr 2023 soll dies die Ambitionen des Magazins verdeutlichen und folgendes bieten: hintergründige Inhalte für die Basisarbeit in den inzwischen rund 1800 STB-Vereinen mit ihren knapp 700 000 Mitgliedern.
Von Recihssportkommisar Dr. Eugen Klett eingesetzter Fachamtsleiter Turnen
Vorsitzender Württembergischer Turnerbund
Vorsitzender Turnerbund Schwaben
Rudolf Spieth gehörte vor dem 2.Weltkrieg zu den besten württembergischen Kunstturnern. Er war 1934 Angehöriger der Deutschlandriege und wurde im Hinblick auf die Olympischen Spiele 1936 besonders geschult.
Nach seiner aktiven Karriere blieb er der Turnbewegung als Funktionär erhalten. Der Esslinger Turn-Pionier (1909 – 1993). war unter anderem von 1970 bis 1978 Präsident des Schwäbischen Turnerbunds. Er war Impulsgeber für das deutsche und internationale Gerätturnen. Posthum wurde er zum Namensgeber einer Ehrungsmedaille. Der Schwäbische Turnerbund vergibt die Rudolf-Spieth-Medaille seit dem jahr 2016 sofort an Athleten, die sich aufgrund ihrer Persönlichkeit besondere Verdienste erworben haben.
Alfred Entenmann wurde 1990 zum Ehrenpräsidenten des STB ernannt. Von ihm gingen wichtige Impulse und Anstöße im allgemeinen Turnen aus und er führte den STB in seiner Amtszeit als Präsident von 1978 bis 1990 (seit 1966 stellvertretender Vorsitzender) durch fünf unvergessliche Landesturnfeste. Während seiner Amtszeit erreichte der STB den Status des größten Sportfachverbandes innerhalb des WLSB. Zusätzlich gehörte er dem Hauptausschuss des DTB, dem Verbandsrat sowie dem Verwaltungsausschuss des WLSB an und war Sprecher der Fachverbände im WLSB.
Alfred Entenmann war Motor der Fortschreibung des Breiten- und Freizeitsportplans sowie bei zahlreichen Wettkampf- und Spitzensportprogrammen. Als Krönung seiner Arbeit folgten internationale Sportgroßereignisse: die
WM im Gerätturnen 1989 in Stuttgart und die Vergabe der Gymnastik-EM 1992 nach Stuttgart. An dieser Stelle nur einige herausragende Meilensteine, die Auflistung ließe sich lange fortsetzen.
Der STB-Präsident von 1994 bis 2012 kann auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurückblicken.
Angefangen hat sein Weg in der Stadtverwaltung Schorndorf, bevor er 1980 als Abgeordneter der SPD für 21 Jahre in den baden-württembergischen Landtag einzog. 1994 wurde er dann zum Präsident des STB gewählt. Erst als zweiter Präsident aus dem Schwabenland wurde er 2000 auch zum Präsidenten des Deutschen Turner-Bund (DTB) gewählt und hatte die Position 16 Jahre lang inne.
In seinen 18 Jahren beim STB konnte Brechtken einige Verdienste verzeichnen. So fand unter seiner Leitung die Turn-WM 2007 in Stuttgart statt, das Kunst-Turn-Forum wurde gebaut, Sportkongresse ins Leben gerufen und die Kinderturnstiftung Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Badischen Turner-Bund und der Sparda-Bank Baden-Württemberg gegründet. Insgesamt brachte Brechtken den Sport in Deutschland durch diverse ehrenamtliche Tätigkeiten beim STB; DTB und DOSB nach vorne. Dabei galt für ihn jedoch immer das Credo, als Dienstleister für die Vereine da zu sein. Er hatte immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Vereine und es war ihm kein Weg zu weit, um eine Rede beim Vereinsjubiläum zu halten.
Bei der Mitgliederversammlung des Schwäbischen Turnerbunds in Sigmaringen im Jahr 2022 haben sich die 164 anwesenden Delegierten einstimmig für die Ernennung von Wolfgang Drexler zum STB-Ehrenpräsidenten ausgesprochen.
Dies ist die höchste Ehrung im STB. Von Oktober 2012 bis Mai 2021 war Wolfgang Drexler Präsident des Schwäbischen Turnerbunds. In dieser Funktion hat er viele emotionale Momente erleben dürfen. Der Emotionalste überhaupt dürfte aber nun in Sigmaringen über die Bühne gegangen sein. Minutenlang spendeten die Delegierten „ihrem“ neuen Ehrenpräsidenten Applaus.
Zuvor hatte Wolfgang Drexler den Anwesenden einen tiefen Einblick in sein Seelenleben gegeben. „Ich konnte nach meinem Schlaganfall nicht mehr sprechen und essen. Das musste ich erst wieder lernen. Jetzt muss ich noch laufen lernen.
Dafür brauche ich Geduld, wer mich kennt, weiß, dass mir Geduld immer sehr schwerfällt.“ Drexler frotzelt: „Ich gehe davon aus, dass ich jetzt an jeder Präsidiumssitzung teilnehmen kann und Stimmrecht habe.“ Und dann zeigte er, dass er immer noch für das schwäbische Turnen brennt. „Für mich sind diese Art von Terminen immer noch psychisch sehr anstrengend. Aber heute wollte ich unbedingt hier sein und freue mich unheimlich darüber. Vielen Dank für eure Unterstützung. Macht weiter so und bleibt am Ball für unsere Turn- und Sportvereine", sagte er sichtlich ergriffen und zeigte gleich noch, dass er seinen Witz nicht verloren hat: „Wenn ich mir vorher etwas aufgeschrieben hätte, dann könnte
ich noch länger reden. Aber was ich schon noch wissen möchte: Was habe ich eigentlich davon, dass ich nun Ehrenpräsident bin? In Esslingen habe ich das bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde auch gefragt und inzwischen rausbekommen, dass ich ein Ehrengrab erhalte. Das sind ja tolle Aussichten! Beim STB gehe ich schon davon aus, dass ich jetzt an jeder Präsidiumssitzung teilnehmen kann und Stimmrecht habe“, sagte er frotzelnd.
Delegierte zollten ihm mit stehenden Ovationen Respekt.
STB-Präsident Markus Frank wohnt in Mulfingen im Turngau Hohenlohe. Im Mai 2021 wurde er zum Präsidenten des Schwäbischen Turnerbunds gewählt. Davor war er bereits seit mehr als 20 Jahren in verschiedenen Funktionen beim STB tätig. Hauptberuflich ist der 54-Jährige Vorstand für Digitalisierung und Logistik beim Sportbekleidungshersteller Jako.