Sehr geehrte Ministerin Frau Dr. Eisenmann,
mit dem Beschluss der Bundesregierung zu einer drastischen Kontaktbeschränkung in Deutschland kommen erneut große Einschnitte auf die Turn- und Sportvereine und ihre Mitglieder zu.
Der Schwäbische Turnerbund unterstützt die Bundes- und Landesregierung im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie, hält die Schließung des Freizeit- und Amateursportbereichs jedoch für einen nicht notwendigen Schritt zur Eindämmung des derzeitigen Infektionsgeschehens.
Der Vereinssport ist eine der Grundsäulen unserer Gesellschaft. Nicht nur, dass im Verein das Miteinander gelebt und gelernt wird, Bewegung ist auch einer der Schlüssel für ein gesundes und langes Leben. Sport stärkt Geist und Körper – gerade in diesen herausfordernden Zeiten kann man dies nicht stark genug betonen.
In den vergangenen sechs Monaten der Pandemie haben die Turn- und Sportvereine und ihre größtenteils ehrenamtlichen Funktionäre sowie Übungsleiter herausragende Arbeit geleistet. Die individuell entwickelten Hygienekonzepte wurden von den Mitgliedern befolgt und führten dazu, dass die Sportvereine in ihrem Betrieb keine beziehungsweise kaum Corona-Infektionen zu beklagen hatten.
Der nun anstehende erneute Lockdown trifft besonders die Kinder und Jugendlichen hart. Allein im Schwäbischen Turnerbund sind dies knapp 100 000 bis einschließlich sechs Jahre. Gerade für sie ist Bewegung elementar für eine gesunde Entwicklung. Hinzu kommt, dass für sie der Regelbetrieb in den Kindertagesstätten und der Schulbetrieb weiterhin stattfindet und sie so ohnehin in Kontakt bleiben.
Auch für viele Erwachsene ist das regelmäßige Sport-, Fitness- und Gesundheitssportangebot zur Stärkung des Immunsystems und zur Verhinderung der sozialen Vereinsamung gerade in den Herbst- und Wintermonaten absolut wichtig.
Wir bitten Sie, liebe Frau Dr. Eisenmann, daher darum, das Infektionsgeschehen in diesem Bereich besonders genau zu beobachten und bei positiver Entwicklung möglichst zeitnah Regelungen auf Landesebene zu entwerfen, die die wichtige Arbeit in den Sportvereinen dann wieder möglich machen. Die rund 1800 Turn- und Sportvereine mit ihren mehr als 715 000 Mitgliedern im Verbandsgebiet des Schwäbischen Turnerbunds werden es Ihnen danken.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Drexler
Präsident des Schwäbischen Turnerbunds
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