Sehnsuchtsziel Llanquihue

Vier Faustballtalente aus schwäbischen Vereinen dürfen im Süden Chiles um die Faustball-Weltmeisterschaft der Junioren kämpfen.

Für vier junge Faustballschwaben geht in diesen Tagen ein Traum in Erfüllung. Ricardo Lebherz (Trikotnummer 4 / Foto: Faustball Deutschland), der im Frühjahr 2024 vom TV Unterhaugstett zum TSV Calw wechselte, sein früherer Vereinskamerad Jakob Heeskens (Nr. 7), Jakob Sailer (Nr. 10) sowie Lisa Knodel (beide TV Stammheim - Foto unten, mit Bundestrainerin Heike Hafer) erleben das bisherige Highlight ihrer sportlichen Karriere bei der U18-Weltmeisterschaft in einer chilenischen Stadt mit fast unaussprechlichem Namen – in Llanquihue. Die Marathonreise begann am Sonntagnachmittag: Per ICE ging es nach Frankfurt/Main, über Sao Paulo in die Hauptstadt Santiago de Chile – und dann noch mal stramme 1.000 Kilometer in den Süden in die 20.000-Einwohner-Stadt.

Der Name Llanquihue hat einen indigenen Ursprung und weist auf die Umgebung zahlreicher Seen und Flüsse hin. Auch der Pazifik sowie schneebedeckte Vulkangipfel sind nah. Aber die spektakuläre Landschaft ist nicht der Grund, warum die Sportler die lange Reise auf sich genommen haben. Zunächst gilt es, in der 20.000-Einwohner-Stadt Gold zu schürfen. „Das Finale ist unser Ziel“, sagt Ricardo Lebherz, der seine Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen wird. Seine Rolle sieht er vor allem darin, „die Mitspieler anzutreiben und zu motivieren, wenn es nicht so gut läuft“. Ein Bindeglied zwischen dem Trainerduo Kolja Meyer und Tim Lemke zur Mannschaft hingegen wird laut dem 18-jährigen Blonden nicht benötigt, weil jeder einzelne Spieler sehr gut mit den Trainern zurechtkommt.

Acht Mannschaften nehmen an der U18-WM der jungen Männer teil: Neben Gastgeber Chile sind das Argentinien, Brasilien, Österreich, die Schweiz, Dänemark, Namibia und Deutschland. „Die Brasilianer und die Österreicher schätze ich als stärkste Konkurrenten ein“, sagt Lebherz. Am Donnerstag geht es gleich drei Mal gegen schwere Gegner: Argentinien und die beiden vom Kapitän genannten Mitfavoriten. Die Schweiz, Dänemark und Namibia stehen am Freitag auf dem Rasen gegenüber. Dann geht es gegen Gastgeber Chile, ehe die Halbfinals auf dem Plan stehen – und am Sonntag dann hoffentlich das Endspiel. Wenn das gelingt, dann darf es am Ende natürlich gerne Gold sein, was den beiden Youngstern um den Hals baumeln soll. Ähnlich die Zielsetzung bei den U18-Frauen. Hier treten mit Deutschland, der Schweiz, Österreich, Chile, Argentinien und Brasilien sechs Mannschaften an.

Lisa Knodel, Jakob Heeskens, Ricardo Lebherz und Jakob Sailer haben das Faustballspielen in den erfolgreichen Nachwuchsschulen ihrer Heimatvereine erlernt. Besonders für Ricardo Lebherz läuft die Karriere aktuell wie am Schnürchen. „Meine bisher größten Erlebnisse hatte ich bei der U18-Europameisterschaft 2022 in Vaihingen/Enz, als wir Gold gewonnen hatten. 2023 in der Schweiz kam Silber dazu und seit diesem Frühjahr spiele ich in der Bundesliga mit dem TSV Calw. Das ist einfach klasse“, sagt Lebherz, der aus einer faustballverrückten Familie stammt. Seine Schwester Patricia ist in der 1. Liga für den TVU aktiv und Vater Frank als Funktionär. Beinahe selbstverständlich, dass alle – auch die Eltern – mit nach Chile reisen. Wenn dann das Turnier vorbei und das Edelmetall hoffentlich eingefahren ist, geht es noch für ein paar Tage auf Reisen. Dann haben die Sportler und ihre Fans sicherlich auch Augen für die Schönheiten des lateinamerikanischen Landes.

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