Hart umkämpft war das Finale beim EFA Champions Cup nur im ersten Satz, danach machte der TSV Pfungstadt gegen den TSV Calw ernst. Foto: Bernhard Kaiser

Faustball: STB-Vereine trumpfen beim Champions Cup auf

Die schwäbischen Vertreter haben beim EFA Champions Cup abgeliefert: Die Pink Ladies des TSV Dennach gewannen das Frauenturnier und die Calwer Löwen wurden Zweite bei den Männern.

Tolle Stimmung in der Calwer Walter-Lindner-Sporthalle, volle Tribünen, spannender Spitzen-Faustball – der EFA Champions Cup, das Turnier der besten europäischen Vereinsmannschaften, wurde vom TSV Calw ausgerichtet und war ein voller Erfolg. Erstmals wurden beide Entscheidungen an einem Ort ausgetragen, an beiden Tagen waren 500 Zuschauer live dabei.

Dennach schnürt den Zehnerpack

Die Sportlerinnen aus dem Enzkreis schafften Historisches, wurden zum zehnten Mal in Serie Europapokalsieger und fielen sich nach einem klaren Finalsieg jubelnd in die Arme. Zunächst aber mussten sie sich im Halbfinale dem Schweizer Meister erwehren. Den Anfang aber machten die amtierenden Meister aus Österreich und Deutschland. Union Compact Freistadt besiegte den TV Jahn Schneverdingen etwas überraschend mit 3:2 Sätzen. Im Team aus dem Unteren Mühlviertel in Oberösterreich überragte die brasilianische Weltmeister-Schlagfrau Cecilia Jacques.

Anschließend der Auftritt der Pink Ladies gegen den Schweizer Champion aus dem Kanton St. Gallen: SVD Diepoldsau-Schmitter – TSV Dennach 1:3 (11:6, 3:11, 12:14, 2:11). Mit der Favoritenbürde hatten die Schwäbinnen zunächst und auch im dritten Satz ihre Probleme, setzten sich am Ende aber souverän durch. Tanja Bognar, die unbestrittene Hauptdarstellerin der Schweizerinnen, brachte den SVD auf Betriebstemperatur, während der TSV Dennach noch nicht in die Gänge kam. Überraschend deutlich holten sich die Sportlerinnen aus St. Gallen den ersten Satz. Dann kamen die Schwarzwälderinnen aber in ihren Champions-Cup-Modus und holten die folgenden Durchgänge, die Dennacher Klasse setzte sich durch.

Nachdem Jahn Schneverdingen auch das „kleine Finale“ gegen Diepoldsau-Schmitter 2:3 verloren hatte, folgte das Endspiel: Union Compact Freistadt – TSV Dennach 0:3 (6:11, 6:11, 9:11). Mit dem Selbstverständnis eines neunmaligen Europapokal-Champions betrat der TSV Dennach das Spielfeld und legte sich die Fünf von Union Freistadt förmlich zurecht. Mit Maya Mehle als wieselflinke Kurzball-Assistenz für Pfrommer und dem Abwehr-Trio Anna-Lisa Aldinger (Mitte), Denise Zeiher und Ann-Kathrin Motteler, spielte Dennach wie aus einem Guss. Später kam Pia Neuefeind aufs Feld, um mehr Druck in der Angabe auszuüben und so drehte ihr Team auch den dritten Satz nach Rückstand. Mit dem zweiten Matchball krönte sich der alte auch zum neuen EFA Champions Cup-Gewinner.

Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger: „Ich weiß, was meine Mädels draufhaben und dass wir immer noch einen draufsetzen können. Ich bin sehr glücklich, dass wir nun auch das zehnte Mal in Folge den Champions Cup gewinnen konnten. Bei der deutschen Meisterschaft, Mitte Februar bei uns zu Hause, gibt es definitiv was gutzumachen, weil wir im Vorjahr – ebenfalls in Calw – ohne Sieg geblieben sind. Ich hoffe bei der DM auf viele Zuschauer und darauf, dass wir an heute anknüpfen.“

TSV Calw jubelt über Silber

Die Calwer Löwen erreichten den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Als Vizemeister des Vorjahres in Hagen schafften es die TSV-Männer erstmals in den EFA Champions Cup. Zunächst besiegte der haushohe Favorit, Meister und Titelverteidiger TSV Pfungstadt die ersatzgeschwächten Österreicher Union Tigers Vöcklabruck klar mit 3:0. Dann das mit Spannung erwartete Duell des Gastgeberteams gegen den Schweizer Meister: TSV Calw – SVD Diepoldsau-Schmitter 3:0 (11:6, 11:7, 11:5). Die Calwer drehten, angefeuert von Pauken und Sprechchören, von Beginn an auf wie die Feuerwehr und behielten ihr Tempo bis zum Ende dieser überraschend einseitigen Begegnung bei. Der Versuch des SVD, Hauptangreifer Raphael Schlattinger – der 2016 von Diepoldsau nach Calw kam – durch ständige Anspiele aus dem Spiel zu nehmen, scheiterte und den Schweizern Christian Lässer und Sven Muckle gelang es nicht, genügend Druck aufzubauen. Zur Freude der Calwer Fans in der heimischen Halle war die Partie schnell und unspektakulär beendet.

Nach dem Spiel um Platz Drei, das die Tigers Vöcklabruck mit 3:1 gegen Diepoldsau-Schmitter gewannen, stand das Endspiel auf dem Programm: TSV Pfungstadt – TSV Calw 3:0 (11:8, 11:3, 11:3). Das Traumfinale hielt nicht das, was sich die Zuschauer erhofften. Im ersten Satz hielt die Freude über ein ausgeglichenes Match bis zur 8:7-Führung für Calw an, doch dann machten die glänzend aufgelegten Hessen kurzen Prozess mit dem Underdog und packten ihr bestes Hallenfaustball aus.

Raphael Schlattinger vom TSV Calw zollte dem Sieger Respekt: „Wir sind glücklich mit diesem zweiten Platz – hatten jedoch auch gehofft, Pfungstadt mehr zu fordern. Aber das ist einfach eine überragende Mannschaft. Hier zu spielen ist super, das heimische Publikum war wieder einfach mega.“

weitere News

Faustball: Deutsche Meisterschaft - Pink Ladies und Löwinnen jubeln

Einen Doppelerfolg feierten die schwäbischen Bundesliga-Teams im Frauenfaustball bei der deutschen Meisterschaft in Neuenbürg.

Weiterlesen

Auszeichnung für herausragende Leistungen: STB-Meisterehrung

Auch in diesem Jahr wurden wieder zahlreiche Sportler bei der STB-Meisterehrung für das abgelaufene Jahr 2024 ausgezeichnet. Darunter auch...

Weiterlesen

Faustball: Vier Vize-Weltmeisterinnen beim STB

Argentinien wurde für die deutsche Faustball-Nationalmannschaft zur Bühne eines beeindruckenden Finales bei der Frauen-Weltmeisterschaft. Mit dabei...

Weiterlesen