Lebenszyklus des ehrenamtlichen Engagements

Der Lebenszyklus des ehrenamtlichen Engagements ist ein Modell, das einen hervorragenden Orientierungsrahmen mit konkreten Ansatzpunkten bietet, die für eine attraktive Gestaltung von Ehrenämtern in Sportvereinen wichtig sind.

Zentraler Ausgangspunkt ist die Annahme, dass jede/r Ehrenamtliche im Verlauf des Engagements die gleichen vier Phasen (Interesse – Einstieg – Entwicklung – Beendigung) durchläuft.

Im Mittelpunkt stehen nicht die Funktionen und Anforderungen der Sportvereine, sondern vielmehr die Wünsche und Bedürfnisse der Engagierten. Dieser Perspektivenwechsel ist eine wesentliche Bedingung für die erfolgreiche Förderung des ehrenamtlichen Engagements. Entsprechend dieser Perspektive wird in jeder Phase des Engagements danach gefragt, was die Ehrenamtlichen benötigen, um ihre Aufgaben gut zu erledigen und eben nicht, welche spezifischen Kenntnisse und Voraussetzungen der Verein erwartet.

Über die grundsätzlichen vier Entwicklungsphasen vom Engagement hinaus, definiert das Modell zehn Schritte, die als Managementaufgaben für die Vereinsführung wichtig sind.

In einem ersten Schritt muss sich der Verein fragen, wie ehrenamtsfreundlich die eigene „Organisationskultur" (1) ist. Diese bildet damit das Grundgerüst für alle weiteren Aufgaben. Es folgen „Bedarfsanalyse" (2), „Ansprache, Gewinnung und Aufgabenübertragung" (3) sowie „Orientierung und Einarbeitung" (4). Hier geht es insbesondere darum zu prüfen, welche Aufgaben zu erledigen sind und auf wie viele Schultern sich die Aufgabenpakete optimal verteilen lassen.

Die weiteren Schritte von „Aus- und Weiterbildung" (5) über „Freiwillige binden" (6 -9) bis hin zu „Anerkennung, Verabschiedung und Kontakt halten" (10) gestalten die Bedingungen für die bereits Engagierten. Fortbildungen und eine regelmäßige Organisationsüberprüfung (Evaluation) sind dabei genauso wichtig wie die Regelungen und Rituale im Falle eines (evtl. zeitweisen) Ausscheidens aus dem Ehrenamt.

Grundsätzlich ist das Modell für das gesamte Spektrum des freiwilligen Engagements gültig. Auf der Vorstandebene kommen der Einarbeitung oder Aufgabenanpassung jedoch besondere Bedeutung zu.

Das Modell sollte zwar als Ganzes betrachtet werden. Sinnvoll ist jedoch, sich zunächst nur einzelne Bereiche herauszugreifen und nicht alles gleichzeitig anpacken zu wollen.

Schauen Sie sich Ihren Verein und die Engagierten in ihren Rollen und Aufgaben an. Welche der zehn Schritte leben Sie im Verein? Wo sehen Sie Verbesserungspotenzial? In welchem Bereich wünschen sich die Engagierten Unterstützung?

Weiterführende Infos zum Lebenszyklus des ehrenamtlichen Engagements und zu den zehn Schritten zur Umsetzung finden Sie in unserem Praxisleitfaden zur Ehrenamtsförderung unter stb.de/ehrenamt.stb sowie in der DOSB Broschüre „Ehrenamt und Freiwilliges Engagement im Sport" http://www.ehrenamt-im-sport.de/de/ehrenamt-im-sport/service/ oder unter http://www.ehrenamt-im-sport.de/ .

Quelle: DOSB Broschüre Attraktives Ehrenamt im Sport