Bis der Turngau Neckar-Teck seinen heutigen Namen inne hatte, ist einige Zeit vergangen. Den ersten Eintrag zur Gründung gab es 1847. Nach einer Zeit der Auflösung und Wiedergründung während des Zweiten Weltkriegs gab es ab 1948 erst zwei Sportkreise, danach zwei Turnkreise und schlussendlich zwei Turngaue: Mittlerer Neckar und Teck-Neuffen. Diese fanden sich dann 1973 zum heutigen Turngau Neckar-Teck zusammen. Der Turngau erstreckt sich über Kirchheim, Neckarhausen, Berkheim, Bissingen, Esslingen und noch weiter. Dazu gehören 92 Vereine mit insgesamt 45 172 Mitgliedern.
Neckar-Teck ist vor allem für sein Aus- und Fortbildungspotenzial bekannt. „Wir haben ziemlich viele Menschen, die dafür von außerhalb, also von anderen Turngauen, in unseren Turngau kommen“, erklärt Präsidentin Renate Weber stolz. Die Ausbildungen und Fortbildungen umfassen beispielsweise Kampfrichter, Assistenten oder Trainerschein-Verlängerungen.
Allgemein ist der Gau im Breitensport sowie im Leistungssport sehr gut aufgestellt. Vor allem im Kunstturnen, Trampolin und der Rhythmischen Sportgymnastik gibt es viele Ligavereine, wie beispielsweise den TSV Berkheim, VfL Kirchheim, TB Neckarhausen, TS NeckarGym, TSV Wernau und den TB Ruit im Trampolinturnen. Die Präsidentin hebt vor allem die Turnerinnen hervor, die im Bundeskader sind. Rope Skipping sei auch eine Sportart, welche im Turngau viel gemacht wird, was eigentlich eher eine kleine Randsportart ist.
Des Weiteren gibt es im Turngau Neckar-Teck im Bereich Turnen weiblich die DTB Turn-Talentschule mit einer hauptamtlichen Trainerin, die als Nachwuchsstützpunkt in Zusammenarbeit mit dem Kunst-Turn-Forum fungiert. Hier werden junge Turnerinnen gefördert und an den Leistungssport herangeführt. So haben schon etliche Athletinnen der Turngau Talentschule den Sprung in den Landes-, Bundes - oder gar Olympiakader geschafft. Derzeit kooperieren drei Turngauvereine mit der DTB Turn-Talentschule: TSV Berkheim, der VfL Kirchheim und die Turnschule NeckarGym.
Der Turngau bietet Gruppen eine Bühne
Einige Besonderheiten hat der Turngau Neckar-Teck auch mit seinen Veranstaltungen zu bieten. Dabei handelt es sich vor allem um Veranstaltungen für Vereine und Gruppen, die gerne Schauvorführungen machen. „Die Sommerbühne und Schaubühne sind Veranstaltungen im Turngau, die sehr beliebt sind, weil es sich aus dem Breitensport und vor allem dem Bereich Tanzen die große Möglichkeit darstellt, sich größerem Publikum zu zeigen und auf einer Bühne zu stehen“, erzählt Präsidentin Weber. Bei dem Event Dance Battle geht es auch um Showvorführungen, aber vor einer Jury. Hierbei sind den Tanz- und Showgruppen keine Grenzen gesetzt. Beim vierten großen Event namens Fun and Move for Kids and Teens geht es vor allem um eins: Spaß. Mit Bewegungslandschaften zum Austoben und verschiedenen Workshops wird den Kindern und Jugendlichen dabei im Turngau einiges geboten.
Arbeit im Turngau – als Team kein Problem
Nicht nur bei den Veranstaltungen, sondern auch bei der Jugendarbeit sind die Mitglieder im Turngau sehr fleißig. „Wir haben es geschafft, den jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, ein Amt nicht verpflichtend zu übernehmen. Sie können einfach mitarbeiten und sich aussuchen, wo er oder sie gerne mitmachen würde“, betont Weber. Der Turngau hat mit Eva Köhler zwar eine Jugendreferentin, jedoch bearbeiten sie alles zusammen im Team. Es gibt nicht nur eine Person, die gewählt wird und zuständig ist, sondern es werden im Prinzip alle gewählt und bestätigt. Die Jugendlichen können ihren entsprechenden Neigungen wie Veranstaltungen, die sie interessant finden, nachgehen und sich dort einbringen. Gerade der Tag Fun und Move ist eine Veranstaltung, bei der die Jugend alleine entscheidet, was da genau gemacht wird.
In den anderen Gremien sieht es ähnlich aus. Früher gab es zum Beispiel einen Vizepräsidenten Veranstaltung und jetzt gibt es dort ein Team. Hier werden die Aufgaben auch wieder aufgeteilt: Die einen kümmern sich um die Schaubühne, die anderen um die Sommerbühne, die nächsten ums Dance Battle.
Die Verantwortung im Turngau ist quasi auf mehreren Schultern verteilt und jeder kann sich seinen Vorlieben widmen und mitarbeiten. Präsidentin Weber nennt für die Änderung folgende Gründe: „Wir haben einfach gemerkt, dass die Zusammenarbeit im Team produktiver ist, als wenn es nur einer macht.“
Auch das Präsidium ist ein zusammengeschweißtes Team. Weber beschreibt es als ein gutes Miteinander mit gleicher Denkweise: „Vieles, was alt bewährt ist, sollte man natürlich beibehalten, aber man sollte sich auch nicht vor Neuerungen verschließen.“ Gemeinsame Essen mit dem Hauptausschuss oder Ehrenmitgliedern, bei denen es nicht unbedingt um „Turngau-Geschäfte“ gehen muss, sind ihr und dem ganzen Präsidium besonders wichtig. „Wir sind einfach eine coole Truppe, das kann man nicht anders sagen.“