Die Deutschen Jugendmeisterschaften im Gerätturnen weiblich 2024 wurden in Schauenburg-Hoof in der Nähe von Kassel ausgetragen. Zu Beginn ging es um die Mehrkampf-Medaillen in den Altersklassen 12 bis 15.
Am Samstagvormittag turnten die Mädchen in der Altersklasse 12 ihre ersten Deutschen Jugendmeisterschaften. Obwohl Favoritin Maha Feniuk (SSV Ulm) am Boden einen unerwarteten Sturz beim Doppelssalto verzeichnen musste, setzte sie sich mit 48,600 Punkten vor Amelie Schilling (TSG Backnang) mit 46,125 Punkten und Melina Buchfink (TG Söllingen) mit 45,900 Zählern durch. Die Schwäbin Maha Feniuk konnte trotz ihres Fehlers am Boden mit ihrer Gymnastik glänzen und holte neben den Höchstwertungen an Stufenbarren und Schwebebalken auch hier die meisten Punkte ihrer Altersklasse.
Madita Mayr (AK 14) ist die stärkste Mehrkämpferin der Jugendmeisterschaften
Am Mittag kämpften die Nachwuchsturnerinnen aus den Altersklassen 14 und 15 um die Titel. In der Altersklasse 14 war Madita Mayr die überragende Turnerin des Tages, die viel Applaus von den Zuschauerinnen und Zuschauern bekam. Das Ausnahmetalent vom TV Jetzendorf, das im Kunst-Turn-Forum in Stuttgart trainiert, hatte zuletzt bei den Jugendeuropameisterschaften in Rimini eine Silbermedaille am Balken geholt und untermalte dies auch an diesem Tag mit starken 13,550 Punkten an ihrem Paradegerät. Am Boden zeigte sie ebenfalls eine starke Übung mit einem Tsukahara in der ersten Akrobatikbahn und kam auf eine Wertung von großartigen 13,025 Punkten. Selbst die Altersklasse 15 konnte mit Maditas Mehrkampf-Ergebnis von 51,025 Punkten nicht mithalten. Sie sicherte sich verdient den Titel in der Altersklasse 14. Silber ging an Charleen Pach vom Turnzentrum Deutsche Sporthochschule Köln mit 47,950 Punkten, Bronze holte das Barren-Ass Anni Bantel vom TSV Berkheim mit 47,700 Zählern.
Michaela Mühlhofer triumphiert in der AK 15
In der Altersklasse 15 ging die amtierende Deutsche Jugendmeisterin Jesenia Schäfer (TuS Chemnitz–Altendorf) an den Start, kam aber dieses Jahr nur auf den Silberrang mit 48,550 Punkten, trotz eines soliden Wettkampfes. Über Gold durfte sich Michaela Mühlhofer vom MTV Stuttgart mit 49,850 Punkten freuen. Lara Baumgartl holte mit 46,450 Punkten nach einer verletzungsbedingten Auszeit Bronze und damit eine weitere Medaille für den TuS Chemnitz-Altendorf.
Den Tagesabschluss machten die Mädchen aus der Altersklasse 13. Luna Zimmermann (KTG Heidelberg) gewann vor Clara Woltereck (TSV Unterföhring) und Ebba Mühl (SV Ottoschwaden).
Sieben schwäbische Siege in den Gerätfinals
Am zweiten Wettkampftag ging es dann um die Titel an den Einzelgeräten. Auch hier zeigten die schwäbischen Turnerinnen einen starke Leistung.
Obwohl die frischgebackene Mehrkampfmeisterin der AK 12 Maha Feniuk (SSV Ulm) ihre Bodenübung im Finale fehlerfrei durchturnte, schaffte sie es nicht Melina Buchfink (TG Söllingen) die Goldmedaille zu nehmen, die sich mit 12,825 Punkten behaupten konnte. Berlins Dina Safafi (Turnerschaft Berlin) war mit 12,688 Zählern die beste Sprungturnerin in ihrem ersten Finale. Hier wurde Amelie Schilling (TSG Backnang) Dritte. Maha Feniuk konnte die beiden weiteren Finals an Stufenbarren (11,150) und Schwebebalken (13,575) trotz eines Sturzes beim freien Rad für sich entscheiden konnte. Am Stufenbarren gingen alle Medaillen ins Schwabenland. Mia Frick holte Silber, Amelie Schilling (TSG Backnang) Bronze. Frick holte zudem Bronze am Balken.
In der Altersklasse 13 siegte Clara Woltereck (TSV Unterföhring) mit 12,200 Punkten am Schwebebalken, die am Boden Bronze holte, wo Luna Zimmermann (KTG Heidelberg) wiederum mit 13,525 Zählern und über einem Punkt Vorsprung die Nase vorne hatte. Die Stufenbarren- und Sprungentscheidung ging ebenfalls an Luna, die auch hier mit ihrem neuerlernten Yurchenko mit Schraube überzeugen konnte (12,463).
AK 14: Alle Titel an STB-Turnerinnen
Bei den 14-Jährigen setzte sich erwartungsgemäß Anni Bantel (TSV Berkheim) am Stufenbarren mit 12,725 Punkten durch, die als einzige bereits Höchstschwierigkeiten wie den Hindorff und Tsukahara-Abgang zeigte. Anni holte ebenfalls Silber am Balken (13,175) hinter Madita Mayr, die ihr Top-Ergebnis vom Vortag noch einmal mit 13,450 Punkten bestätigen konnte. Madita hatte am Boden einen Patzer in der ersten Akrobatikbahn und wurde in diesem Finale Sechste. Anni zeigte wiederum am Boden keinerlei Nerven und stand damit ein weiteres Mal ganz oben auf dem Siegerpodest mit einem Endwert von 12,650. Auch am Sprung lief es für Anni Bantel wesentlich besser als im Vorkampf. So konnte sie mit Platz sechs im Vorkampf gerade noch das Finale erreichen, aber dann wie geplant ihren gehockten Yurchenko mit ganzer Drehung präsentieren, der ihr im Mittelwert mit dem zweiten Sprung 12,225 Punkte und damit sogar Silber einbrachte. Aber auch Madita turnte am zweiten Tag sehr gute Sprünge. Die Entscheidung aus Sicherheitsgründen auf die halbe Drehung beim Überschlag Bücksalto zu verzichten, machte sich bezahlt. Die gebürtige Bayerin sicherte sich mit 12,925 Punkten die Goldmedaille.
In der AK 15 gab es am Sprung gleich zwei Deutsche Meisterinnen durch Loane Thum (TSV Jetzendorf) und Jesenia Schäfer (TUS Chemnitz-Altendorf), die beide auf ein Ergebnis von 12,083 Punkten kamen. Michaela Mühlhofer (MTV Stuttgart) war die Favoritin für das Finale am Stufenbarren, hatte jedoch mit einigen Probleme zu kämpfen. Sie durfte sich trotzdem noch über eine Wertung von 10,350 und über den Vizetitel an diesem Gerät freuen. Gold ging an Svenja Egli (TuS Chemnitz-Altendorf) mit 10,650 Punkten. Michaela zeigte im weiteren Verlauf des Wettkampfes kaum Unsicherheiten am Schwebebalken und wurde mit 12,650 Punkten und den Sieg an diesem Gerät belohnt. Die Vorkampfbeste am Boden, Jesenia Schäfer, hatte auch am Boden die Nase mit 12,850 Punkten vorne und machte damit den krönenden Abschluss der diesjährigen Jugendmeisterschaften.
Aus dem STB-Verbandsgebiet nahmen außerdem teil:
AK 12
- Daria Hlodik (TSV Berkheim)
- Sofiia Kokhan (TS NeckarGym Nürtingen)
AK 13
- Henrietta Schäfer (VfL Kirchheim)
- Mia Blum (VfL Kirchheim)
AK 15
- Malea Kiedaisch (TS NeckarGym Nürtingen)