"Die Sportstadt Frankfurt freut sich für dieses sportliche Highlight eine Sporthalle zur Verfügung stellen zu können. Der DTB vereint wie kein anderer Verband den Spitzensport mit einem großen Breitensportangebot in den Vereinen. Diese einzigartigen Bewegungsangebote sind auch bei uns sehr stark vertreten, die Mitgliederzahlen in den Sportvereinen zeigen dies sehr deutlich. Diese Vielfalt wird sich auch bei den Finals im Turnen 2024 widerspiegeln", erklärt Mike Josef, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main.
"Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Konzept der Multisport-Events gemacht und freuen uns, dass wir vor allem angesichts der anstehenden Olympischen Spiele in Paris so hochwertige Wettkämpfe in Frankfurt ausrichten können. Die Zuschauerinnen und Zuschauer können sich neben spannendem Spitzensport auch auf ein umfangreiches Bewegungsangebot für Jung und Alt freuen", sagt DTB-Präsident Dr. Alfons Hölzl auch mit Blick auf die #BeActive-Bewegungsmeile, die dort als offenes Angebot im Außenbereich der Arena während der Finals 2024 für Bewegung sorgen soll. Mithilfe der Einbindung von Vereinen und Verbänden vor Ort soll ein attraktives Bewegungsspektrum für Kinder, Jugendliche und Familien realisiert werden.
Knapp zwei Monate vor Beginn der Spiele werden die Deutschen Meisterschaften für viele Sportler des DTB ein wegweisender Wettbewerb sein, der über die Olympia-Teilnahme mitentscheidet.
Deutsche Meisterschaften im Gerätturnen der Männer
Bei den deutschen Turnern ist wie bei den anderen DTB-Sportarten der Finals auch der Fokus neben den eigentlichen Titelkämpfen vor allem auf die Olympischen Spiele gerichtet. DTB-Cheftrainer Valeri Belenki schaffte bei der WM zuletzt in Antwerpen mit dem gesamten Team die Qualifikation für die Spiele in der französischen Hauptstadt. Das bedeutet, dass Belenki fünf Startplätze für die Wettkämpfe Ende Juli zu vergeben hat. In Frankfurt am Main erfolgt nun der erste von zwei Wettkämpfen, die zweite Ausscheidung findet zwei Wochen später nur unweit in Rüsselheim statt.
Insgesamt gehen an diesem Wochenende 35 Turner in das Rennen um die DM-Titel. Nicht alle, aber ein beträchtlicher Teil der Athleten macht sich Hoffnungen, eines der Tickets für Paris zu erkämpfen.
Beste Chancen auf ein solches Ticket hat Lukas Dauser. Der aktuelle Barrenweltmeister musste die Europameisterschaften als internationale Standortbestimmung im Mai zwar aufgrund von Erkrankung kurzfristig auslassen. Der Olympia-Zweite von Tokio zeigte jedoch bereits im April beim Weltcup in Osijek (CRO) seine starke Form und dass er auch in diesem Jahr international vorne mitturnen kann. Mit Andreas Toba will ein langjähriger Teamgefährte mit an seiner Seite in Paris-Bercey ans Gerät gehen. Der Routinier und "Hero de Janeiro" will in Frankreich seine vierten Spiele absolvieren und wird in Frankfurt entsprechend hochmotiviert an den Start gehen. Wie auch Nils Dunkel, der Erfurter war bereits in Tokio 2021 mit dabei und gehörte schon seit einigen Jahren zum festen Kern des Nationalteams. Spannend verspricht auch der Auftritt von Pascal Brendel. Der 20-jährige Hesse gewann im vergangenen Jahr bei den Finals sowohl den Mehrkampftitel als auch den Sprungwettbewerb. Zusammen mit seinem Vater und Trainer Matthias bereitet er sich seit Ende vergangenen Jahres akribisch auf die Olympia-Herausforderung vor und feilte an seinen Übungen. Ob er den Mehrkampftitel verteidigen oder ein anderer Teamkamerad sich nach vorne turnen kann, bleibt abzuwarten.
"Ich erwarte, dass die Jungs alles geben werden und den Zuschauern spannende Titelkämpfe bieten werden. Für Olympia ist dies ein sehr wichtiger Wettkampf, aber es wird erst nach der zweiten Qualifikation am 22. Juni abgerechnet", sagte Chefcoach Belenki.
Turnerinnen kämpfen ums letzte Olympiaticket
Deutlich weniger komfortabel geht es bei den deutschen Turnerinnen zu, wenn es um die Olympiateilnahmen geht. Da sich die Turnerinnen von Chefcoach Gerben Wiersma für Olympia nicht in voller Mannschaftsstärke bei der letzten WM in Antwerpen qualifizieren konnten, stehen dem Team D diesmal lediglich drei Startplätze in Paris zur Verfügung. Pauline Schäfer-Betz und Sarah Voss haben aufgrund ihrer WM-Ergebnisse an Balken und Boden bereits jeweils einen persönlichen Startplatz errungen. Nun bleibt lediglich ein zu vergebender Startplatz übrig – und das, bei so hochkarätigen Athletinnen wie Elisabeth Seitz und Helen Kevric (beide MTV Stuttgart), Karina Schönmaier oder Emma Malewski.
"Die Finals werden wirklich spannend. Ich erwarte ein Feuerwerk unserer Turnerinnen, einige werden sich um den letzten Olympiaplatz duellieren. Wir haben in den vergangenen Monaten gesehen, dass es mehrere Turnerinnen gibt, die den Nominierungswert für Olympia schaffen können. Zudem dürfen wir gespannt sein, wie Sarah Voss und Pauline Schäfer-Betz sich präsentieren werden", erklärte Gerben Wiersma.
Aber auch unabhängig vom Kampf um den letzten Olympiastartplatz werden die Zuschauer einiges geboten bekommen. Alle Kader-Athletinnen mit Ausnahme der verletzten Meolie Jauch (MTV Stuttgart) turnen entweder im Mehrkampf oder an den Geräten um Titel und Platzierungen. Insgesamt gehen 29 Athletinnen an den Start. Die Wettkämpfe der Turnerinnen sind bereits seit vielen Wochen ausverkauft.
Trampolinturnen - Nächste Generation steht in den Startlöchern
Nach dem erfolgreichen Heimweltcup in Cottbus und den kurz darauffolgenden Europameisterschaften in Portugal wartet auf die Trampolinturnerinnen und -turner das nächste sportliche Highlight. Die Sportart wird bereits zum dritten Mal Bestandteil der Finals sein und die Turnfans auch in diesem Jahr mit spektakulären Flugshows in ihren Bann ziehen.
Viele Augen werden dabei auf die amtierenden Deutschen Meister Aileen Rösler und Fabian Vogel gerichtet sein. Doch in diesem Sportjahr machten neben den beiden Routiniers auch einige Youngsters bereits auf sich aufmerksam. Bei den Frauen gilt es, vor allem Aurelia Eislöffel und Maya Möller im Blick zu behalten. Zudem wird auch die letztjährige Bronzemedaillengewinnerin Christine Schuldt bei der Vergabe der Medaillen ein Wörtchen mitsprechen wollen. Ihr Bruder Matthias Schuldt präsentierte bereits beim Weltcup in Cottbus eine klasse Leistung. In Portugal wurde er gemeinsam mit Vogel, dessen Synchron-Partner Caio Lauxtermann und Matthias Pfleiderer (MTV Stuttgart) im Teamwettbewerb Vize-Europameister. Mannschaftskollege Lauxtermann hat bei den Finals noch eine Rechnung aus dem vergangenen Jahr offen. Dort konnte er aufgrund eines Sturzes nicht entscheidend in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Doch auch der letztjährige Bronzemedaillengewinner Adrian Thomson, der wie Eislöffel, Möller und Schuldt bei den Frauen zum starken Trampolinnachwuchs in Deutschland zählt, wird erneut sein Können unter Beweis stellen wollen. Außerdem am Start aus STB-Sicht sind Tim-Oliver Geßwein und Luisa Braaf (MTV Stuttgart), Janis-Luca Braun und Michael Gladjuk (TN Nellingen).
"Wir freuen uns auf eine klasse Veranstaltung, die sich sehr gut etabliert hat. Auch wenn mit Leonie Adam und Matthias Pfleiderer zwei große Namen leider verletzungsbedingt nicht an den Start gehen, können sich die Zuschauer auf eine starke Konkurrenz im Kampf um die Deutschen Meister Titel und einen spannenden Wettkampf freuen", sagte Chefcoach Katarina Prokesova.
Wettkampfzeitplan
Donnerstag, 6. Juni 2024
14:30 – 18:30 Uhr: RSG Einzel Mehrkampf
19:30 – 21:30 Uhr: RSG Gruppe Mehrkampf
Freitag, 7. Juni 2024
09:00 – 12:30 Uhr: RSG Einzel – Gerätefinals
12:30 – 14:30 Uhr: RSG Gruppe – Gerätefinals
Samstag, 8. Juni 2024
11:30 – 14:30 Uhr: Gerätturnen Frauen – Mehrkampf
17:00 – 20:30 Uhr: Gerätturnen Männer – Mehrkampf
Sonntag, 9. Juni 2024
11:30 – 14:30 Uhr: Gerätturnen – Gerätfinals II
16:00 – 19:00 Uhr: Gerätturnen – Gerätfinals I
Montag, 10. Juni 2024
14:30 – 18:30 Uhr: Trampolinturnen Frauen/Männer – Vorkampf
19:00 – 20:30 Uhr: Trampolinturnen Frauen/Männer – Final