Beim Auswärtskampf in der ausverkauften Römerhalle von Heilbronn gab Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen am Wochenende sein Bundesligacomeback für die KTV Obere Lahn. Gastgeber KTT Heilbronn hatte nicht nur mit dem Gegner zu kämpfen, sondern auch mit dem Tod ihres Präsidenten René Lachmund, dem zu Beginn des Wettkampfes mit einer Schweigeminute gedacht wurde. Am Ende konnten die Hessen den Wettkampf dank eines stark aufturnenden Hambüchen souverän mit 59:14 Punkten gewinnen. «Ich komme jetzt auch nicht mit einfachen Übungen zurück und gebe so mein Comeback. Ich habe schon probiert mich hochzuarbeiten und bin bis an meine Grenzen gegangen», sagte Hambüchen mit den gesammelten elf Topscorerpunkten bewies, dass mit ihm immer noch zu rechnen ist.
«Einer für alle, alle für einen» - unter dieser Devise gingen die Turner des MTV Stuttgart in den Auftakt der Herbstsaison. Beim SC Cottbus traten die Schwaben am Wochenende allerdings mit einer Rumpfmannschaft von gerade mal vier Turnern an. «Wir haben uns sehr gut verkauft», freute sich der verletzte Sebastian Krimmer über den Sieg seiner Teamgefährten, die den Wettkampf trotz Ausfällen souverän mit 50:23 nach Hause bringen konnten. Neben Krimmer, dessen Schulterverletzung noch lange nicht auskuriert ist, stand auch der deutsche Reckmeister Felix Pohl (Sprunggelenks-OP) nicht zur Verfügung. Aber auch den SC Cottbus plagten Verletzungssorgen: Etablierte Turner wie Oleksandr Suprun und Devin Woitalla konnten nicht zum Einsatz kommen, junge Athleten wie Tom Schultze und Elias Maximilian Graf kamen so zu ihrem Bundesligadebüt. Der 17-jährige EYOF Teilnehmer Lucas Kochan war mit acht Scorepunkten bester Turner im Team der Lausitzer. Die so gewonnenen Gerätepunkte am Sprung könnten im Kampf um den Abstieg noch für die Lausitzer eine entscheidende Rolle spielen.
Nicht selbst beschenken konnte sich Geburtstagskind Philipp Herder bei der Siegerländer KV. Gegen den Meister aus Straubenhardt kam sein Team nicht über 20 Scorepunkte hinaus und musste sich der sportlichen Übermacht der Badener geschlagen geben, die mit dem zweifachen WM-Medaillengewinner David Belyavskiy angetreten waren. Wie wichtig die russische Neuverpflichtung für die KTV im Kampf um die Titelverteidigung noch werden könnte, stellte er am Wochenende bereits eindrucksvoll unter Beweis. Vor allem an seinem Paradegerät Pauschenpferd nahm er Herder gleich fünf Scorepunkte ab. Belohnt für seine starke Leistung wurde er mit der Auszeichnung als Topscorer dieser Begegnung. Für den amtierenden Meister war dies der erste von vier selbsterklärten «Pflichtsiegen» im Kampf um den Einzug ins DTL-Finale am 02. Dezember in der Ludwigsburger MHP Arena.
(Quelle: Deutsche-Turnliga)