Von links: Dr. Peter Huber (Münzleiter Staatliche Münzen Baden-Württemberg), Fabian Hambüchen (WM-Botschafter), Winfried Kretschmann (Ministerpräsident Land Baden-Württemberg), Elisabeth Seitz (Turn-Team Deutschland), Wolfgang Drexler (Präsident Schwäbischer Turnerbund), Bernd Kussmaul (Geschäftsführer Manufaktur Kussmaul), Jörg Hoppenkamps (Geschäftsführer Turn-WM Stuttgart 2019).

Sportler im Mittelpunkt: Medaillen "Made in Baden-Würtemberg"

Wenige Wochen vor der Turn-WM Stuttgart 2019 (4. – 13. Oktober) haben die Sieger-Medaillen das Licht der Welt erblickt. Dabei legten die Verantwortlichen des ausrichtenden Schwäbischen Turnerbunds viel Wert darauf, das Know-how der Region einzubringen. Das Projekt Medaillen „Made in Baden-Württemberg“ zog daher bei der Premiere entsprechend viel Prominenz an. Neben Ministerpräsident Winfried Kretschmann, STB-Präsident Wolfgang Drexler, Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen und Nationalmannschaftsturnerin Elisabeth Seitz kamen viele hochrangige Vertreter aus dem Turn-Musterländle nach Weinstadt nahe Stuttgart, wo die Medaillen kreiert und hergestellt wurden.

„So, wie jede große Leistung und jeder Sieg etwas Besonderes ist, so sollen es auch die Medaillen sein, die die siegreichen Sportlerinnen und Sportler erhalten. Die Medaillen bringen den Schwung und die Bewegung des Turnens sehr klar zum Ausdruck und als Gemeinschaftsprodukt mittelständischer, innovativer und erfolgreicher Unternehmen tragen sie viel baden-württembergisches Know-how in sich. Die Firma Bernd Kußmaul, die Staatlichen Münzen Baden-Württemberg und die Bandweberei Bauer, welche die Medaillen mit einem nachhaltigen Band versah, stehen mit den anderen beteiligten Unternehmen exemplarisch für die Leistungsfähigkeit unseres Landes. Unseren Turnerinnen und Turnern wünsche ich, dass sie diese wunderbaren Medaillen mit nach Hause nehmen dürfen und freue mich auf die Wettbewerbe in Stuttgart“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann in seiner Rede.

Wolfgang Drexler, Präsident des Schwäbischen Turnerbunds, der die Turn-WM gemeinsam mit dem Deutschen Turner-Bund ausrichtet, sagte: „Wir haben von Anfang an das Ziel ausgerufen, eine der besten Turn-WMs aller Zeiten zu veranstalten. Dabei stehen die Turnerinnen und Turner im Mittelpunkt. Viele Mitglieder des Turn-Team Deutschlands trainieren in unserem Kunst-Turn-Forum. Damit war uns schnell klar, dass wir diese Leistung auch bei der Siegerehrung entsprechend honorieren wollen. Aus meiner Sicht ist das die beste Medaille, die es bei einer Turn-WM jemals gegeben hat, noch dazu mit Know-how aus dem Turn-Musterländle Baden-Württemberg. Was kann es für einen größeren Ansporn an unsere Turnerinnen und Turner geben, sich solch eine Medaille beim Heimspiel zu sichern?“
 
Bernd Kussmaul, der mit seiner in Weinstadt ansässigen Manufaktur für die Produktion der Medaille verantwortlich zeichnete, freute sich über die vielen lobenden Worte: „Der Entwicklungsprozess der WM-Medaillen hat vieles gemeinsam mit der langen und intensiven Vorbereitung der Turnerinnen und Turner. Uns verbinden dabei Disziplin, Anstrengung, Leidenschaft und Emotionen. In der Herstellung haben wir technisch viele Herausforderungen gemeistert. Zum Beispiel das Prägen in die Höhe. Das gab es so noch nie. Nun haben wir aber einen echten Wow-Effekt erzielt: Die Medaille lebt und ist dynamisch. Aus jedem Blickwinkel hat sie eine andere Erscheinung. Das ist auch für uns etwas ganz Besonderes und ich kann sagen: das Medaillenfieber ist bei uns schon lange ausgebrochen.“
 
Elisabeth Seitz sagte beeindruckt: „Ich war ja selbst ein wenig im Entwicklungsprozess beteiligt und habe ja auch schon die eine oder andere Medaille gewonnen in meiner Karriere. Was die Beteiligten hier geschaffen haben, ist wirklich außergewöhnlich. Das zeigt, wie viel Herzblut in der Turn-WM Stuttgart 2019 steckt. Das kommt auch bei uns Turnerinnen und Turnern an und gibt uns Rückenwind für die Vorbereitung.“
 
Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen feierte dank der WM-Medaille eine Premiere: „Ich habe ja quasi schon alles erlebt, was es im Turnen zu erleben gibt. Aber, dass ich heute Morgen die ersten WM-Medaillen persönlich prägen durfte, ist auch für mich neu. Das war auch für mich ein absolut emotionales Erlebnis, das mir wieder bestätigt hat: Eine Medaille ist immer viel mehr als ein Stück Metall. Man arbeitet so lange, so hart darauf hin. Und die Medaille in Stuttgart wird diesem Einsatz zu 100 Prozent gerecht.“
 

Hintergrund: 31 Arbeitsschritte, sieben beteiligte Unternehmen aus Baden-Württemberg, eine einzigartige Medaille
Produktionsprozess der WM-Medaillen
1.    Fertigung Rohlings-Ronden aus dem Material Kupfer.
2.    Pressen der Medaillen Vorder- und Rückseite in einem Hub – Vorderseite mit fast 3 mm Höhe gab es in dieser Form noch nie, da es technisch als nicht machbar bewertet worden ist.
3.    Optische Qualitätskontrolle – Kontrolle der Sichtseiten auf Macken, Kratzer etc.
4.    Befräsen der Medaillen gemäß Designvorgabe.
5.    Strahlen der Medaillenoberfläche zur Erreichung des gewünschten optischen Design-Effekts.
6.    Maskieren der Bauteile zur Vorbereitung des Polierprozesses.
7.    Polieren der Lichtkanten und des WM-Logos zur Erreichung des gewünschten optischen Design-Effekts – Dynamik, Leben, Reflektion. Polieren erfolgt von Hand.
8.    Reinigen als Vorbereitung der Galvanik.
9.    Galvanik – Beschichtung der Medaillen Vorder- und Rückseite in Gold, Silber und Bronze – Ziel war es, die Farbtöne moderner und frischer zu interpretieren.
10.    Optische Qualitätskontrolle nach Galvanikprozess – Prüfung erfolgt unter Lichtabnahmeplätzen.
11.    Montage der Vorder- und Rückseiten; Einführung Band + Einsetzen von Magneten als Verbindungselement + Einsetzen einer Distanzscheibe – Einbringen der Arretierungsöse zur Bandpositionierung an der Medaille.
12.    Endkontrolle und verpacken.
 
Produktionsprozess des Bandes - Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle
1.    Bestellung des Fasermaterials – aus recycelten Plastikflaschen.  
2.    Weben des Bands inklusive Designnaht nach Designvorgabe.
3.    Einfärben des Bandes mit den Farben Gold, Silber oder Bronze – abgestimmt zum Matt-Ton der Medaillen Vorderseite.
4.    Qualitätsprüfung gegen Referenzmuster zur Sicherstellung des gewünschten Farbtons.  
5.    Bedrucken der Bänder mit dem Logo #Stuttgart 2019.
6.    Ablängen + Verkleben der Schnittkante auf die gewünschte Bandlänge.
7.    Endkontrolle + Beistellung zur Montage.
 
Trennt man die Arbeitsschritte für die Vorder- und Rückseite, kommt man damit auf 31 Arbeitsschritte, sieben beteiligte Unternehmen aus Baden-Württemberg, die eine einzigartige Medaille für die Turn-WM Stuttgart 2019 ergeben.

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