Faustball: In Hagen steht Berlin im Fokus

Die Bundesliga-Männer des TSV Calw spielen erstmals eine Endrunde um die deutsche Hallen-Meisterschaft.

Mit einer imponierenden Bundesliga-Rückrunde – sieben Siege aus den letzten acht Spielen – haben sich die Faustballer des TSV Calw den 3. Tabellenplatz in der Südstaffel gesichert und das Ticket zur Meisterschaftsendrunde erkämpft. Erstmals seit dem Aufstieg 2017 sind die „Löwen“ nun auch in der Halle beim Saisonhöhepunkt dabei. Am 2./3. März in Hagen zählen sie zwar nicht zu den Favoriten, doch die Zielvorgabe von Trainer Thomas Stoll ist klar: „Nicht nur dabei sein, sondern am Sonntag im Halbfinale stehen.“

Klarer Titelanwärter ist einmal mehr der Meister-Abonnement und Weltpokalsieger TSV Pfungstadt. Als Medaillenkandidaten gelten auch der Süd-Zweite TV 1880 Käfertal aus Mannheim sowie die Nord-Vertreter VfK Berlin und TV Brettorf. Oder kann der TSV Hagen in der schönen Ischelandhalle seinen Heimvorteil ummünzen?

Für den TSV Calw, der sich im Liga-Endspurt um den letzten DM-Startplatz im innerschwäbischen Triell gegen TV Vaihingen/Enz und TV Waldrennach durchsetzte, waren die vergangenen Monate personell schwierig wie nie. Marco Stoll (Abwehr) fiel nach Schulter-Operation komplett aus. Angreifer Bastian Dangel konnte berufsbedingt nicht dabei sein und wird auch in Westfalen fehlen. Dafür können die zentralen Akteure Philipp Kübler und Nick Stoll in Hagen auflaufen. Als Polizeibeamte sind beide in den vergangenen Monaten mehrmals beruflich und manchmal recht kurzfristig ausgefallen. Nationalspieler und Abwehrspezialist Kübler bewies seine Allrounder-Qualität auch in der Offensive neben dem unangefochtenen Hauptangreifer Raphael Schlattinger. Nick Stoll zeigte in der Mitte eine herausragende Runde. Für die Abwehr sind Lukas Gruner und Leandro Schmidberger gesetzt. Aus der zweiten Mannschaft vervollständigen Moritz Pfrommer und Marcel Gruner das Septett. 30 bis 40 Calwer Fans werden in Hagen ihrem Team moralische Unterstützung leisten.

Das wird notwendig sein, denn der TSV Calw hat gleich im Eröffnungsspiel am Samstag die schwerste Aufgabe: Gegenüber der TSV Pfungstadt, der seit 10 Jahren die einsame Weltspitze markiert. Wenn Patrick Thomas, der technisch wie körperlich überragende Schlagmann im schwarz-gelben Dress der Hessen, so auftritt wie beim Heimspiel-0:5 der Calwer vor wenigen Wochen, wird kaum etwas zu ernten sein. Auch sein Umfeld ist mit Top-Akteuren besetzt.

Thomas Stoll: „Dies ist unsere erste Hallenmeisterschaft und wir sind natürlich Außenseiter. Ich glaube aber, dass es bei der DM – neben Pfungstadt – fünf Mannschaften gibt, die auf einem ähnlichen Level spielen. Da entscheidet die Tagesform, das Spielglück, manchmal Kleinigkeiten.“

Soll heißen: Während in Gruppe B mit Brettorf, Käfertal und Hagen jede Begegnung ein 50:50-Spiel ist, gilt die volle Konzentration der Schwarzwälder dem Nachmittags-Duell mit dem Nord-Zweiten VfK Berlin. Wer gewinnt, steht am Sonntag im Halbfinale. So wie die „Löwen“ 2018, als sie in ihrer ersten Bundesliga-Feldrunde gleich die Qualifikation schafften und im niedersächsischen Ahlhorn sensationell Bronze gewannen.

Ob das nun klappt oder nicht, in Thomas Stolls Worten schwingt eine gehörige Portion Stolz mit, wenn er auf die Leistungen seiner Männer und des Vereins TSV Calw zurückblickt:

„Sechs meiner sieben Spieler sind echte Calwer und haben von Kindesbeinen in unserer Abteilung das Faustballspielen gelernt. Raphael Schlattinger ist bereits seit sechs Jahren dabei und fest in Calw verwurzelt, seit er damals aus Diepoldsau in der Schweiz zu uns kam.“

Einen solchen heimatlichen Spielerstamm kann bei der DM in Hagen kein anderes Team vorweisen.

Extraschichten zur Vorbereitung waren für sein Team übrigens nicht drin – auch weil alle in die Durchführung der Frauen-Meisterschaft in Calw stark eingespannt waren. Die „Löwinnen“ gewannen vor wenigen Tagen Bronze. Vielleicht ein Signal an die Männer?

 

 

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