(Historische) Gegenstände

Die Geschichte des STB ist geprägt von besonderen Gegenständen. Einige davon bestehen seit vielen Jahren und sind auch heute noch Inhalte des STB-Lebens. Sie wurden im Lauf der Zeit zwar modernisiert und neuen zeitlichen Gegebenheiten angepasst, aber an ihrer Bedeutung und Beliebtheit haben sie nichts eingebüßt.

Die Anfänge des STB Magazins reichen zurück in die Gründungszeit des STB. Schon im Juni 1850 gab Georgii in Esslingen das erste Turnblatt als Mitteilungsblatt für die schwäbischen Turngemeinden heraus. Ab 1854 erschien das Blatt als "Esslinger Turnzeitung", das mit Städten wie Berlin, Paris und New York eine beachtliche Verbreitung aufweisen konnte. Ein neues Pressegesetz, das eine hohe Summe als Rücklage erforderlich machte, bewog Georgii jedoch 1856 zur Verlegung der Turnzeitung nach Leipzig, wo sie als "Deutsche Turnzeitung" erschien und schließlich das Organ der Deutschen Turnerschaft wurde. Die schwäbische Turnerschaft musste die Lücke über 40 Jahre mit Halbjahresberichten überbrücken.

Erst 1898 konnte das "Turnblatt aus Schwaben", das gleichzeitig Organ der württembergischen Turnlehrervereinigung war, wieder aufgelegt werden. Außer wichtigen Verbandsmitteilungen enthielt es ausführliche turnpraktische, turntheoretische und turnhistorische Beiträge und war Forum einer umfassenden Meinungsbildung. Auch regelmäßige Beilagen für die Turnpraxis und die Jugend kamen dazu. Nach der "Gleichschaltung" des Turn- und Sportbetriebs durch die Nationalsozialisten erhielt das Turnblatt den Titel "Leibesübung in Schwaben", bevor es 1940 ganz verschwand.

Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten fünf Jahre vergehen, ehe nach Zustimmung der Besatzungsmacht das "Turnblatt aus Schwaben" 1950 unter der engagierten Schriftleitung Heinrich Wörners als Organ des südwürttembergischen "Turnerbundes Schwaben" wieder erschien. 1952 wurde es wieder Sprachrohr des gesamten Schwäbischen Turnerbundes und hat sich seither zu einem modernen Verbandsmagazin entwickelt.

Das STB Magazin ist die offizielle Verbandszeitschrift des STB, die bis 1994 unter dem Titel "Turnblatt aus Schwaben" erschien. Gegründet wurde die Zeitschrift 1850 von Theodor Georgii als "Turnblatt für und aus Schwaben" und ist damit die älteste Turnzeitung in Deutschland.

Das STB Magazin ist auch heute noch ein fester Bestandteil für die STB-Mitglieder und kommt monatlich in die Briefkästen der Abonennten geflattert.
Die drei Themen Kinderturnen, Turnsport und GYMWELT stehen dabei im Fokus. Auf Praxisseiten in jeder Ausgabe bekommen Übungsleiter Stundenbilder, Geräteaufbauten und Inspirationen für die eigenen Trainingsstunde an die Hand.

Neben praktischen Tipps erzählen wir außerdem Geschichten aus dem gesamten Verbandsgebiet. Egal ob Unsere Helden, Vereinsporträt oder PERSÖNLICHkeiten - wir stellen vor, was uns ausmacht.

In unserem Magazin ist für jeden Leser etwas dabei.

Zusätzlich zum Magazin bekommen alle Leser einmal jährlich das STB-Jahresprogramm, das einen Überblick über alle Bildungsangebote gibt.

Turni ist das Maskottchen der STB-Jugend und als Motivator, Stimmungsmacher oder einfach als Riesenkuscheltier bei vielen Events im STB vor Ort. Turni verbreitet gute Laune und sorgt für Begeisterung bei Klein & Groß.

Geboren wurde Turni 1973 anlässlich des Deutschen Turnfestes in Stuttgart. Sein künstlerischer Vater war der Grafik-Designer, Werbeberater und Verleger Theo-Günther Schiegl, der auch danach als Gestalter für den STB arbeitete und viel Farbe und Fröhlichkeit in das Öffentlichkeitsbild des Turnens brachte. Der Grafiker aus Korntal kreierte u. a. die Farbgestaltung bei den Weltmeisterschaften 1989 in Stuttgart.

Die ersten Turner auf der Hasenheide trugen weite Hosen und kurze Jacken aus ungebleichtem Leinen, dazu Halbstiefel gegen den Sand. Nach dem Turnen und zum Wandern sollte ein langer Rock nach altdeutscher Art übergezogen werden. Diese Turnkleidung schien Jahn zweckmäßig und der turnerischen Philosophie von Gleichheit und Einfachheit angemessen. Sie blieb bis weit in das 19. Jahrhundert hinein maßgebend, oft ergänzt mit einem großen schwarzen Turnerhut.

Neue Impulse brachten vor allem die amerikanischen Turner durch ihren Auftritt in Trikotkleidung beim Deutschen Turnfest 1880. Ab diesem Zeitpunkt breitete sich diese bequemere Kleidung bei den Turnern rasch aus. Enge Turnhosen aus Flanell oder Trikot mit Stegen und Trikothemden mit langem oder halblangem Ärmel - freie Oberarme galten als unschicklich - setzten sich durch. Die Sport- und Spielbewegung brachte schließlich die leichten Hemden und Kniehosen.

Auch ein breiteres Spektrum an Schuhen war nun zu erhalten: Segeltuchschuhe mit Gummisohlen, Nagel- oder Zackenschuhe für die leichtathletischen Disziplinen.

Die meisten der heute verwendeten Turngeräte haben eine lange Tradition. Schon GutsMuths hatte einen - wenn auch wippenden - Schwebebalken und benutzte das Pferd, das seinen Ursprung in der Schulung junger Reiter hat und als ältestes Turngerät gelten kann. Jahn führte auf seinem Turnplatz das einholmige Reck und den zweiholmigen - damals festen und unverstellbaren - Barren für die Stützübungen ein. Diese beiden Geräte sind die charakteristischsten Geräte des traditionellen deutschen Turnens. Der Stufenbarren für das Frauenturnen ist wesentlich jünger, er wurde erst nach 1930 eingesetzt. Das Reck wurde lange Zeit ohne Verspannung aufgebaut. Für das Frauenturnen war vor dem Zweiten Weltkrieg ein Tiefreck in Gebrauch.

Die Sprunggeräte Kasten und Bock wurden erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt, während der heute kaum mehr bekannte Sprungtisch wie das Pferd schon bei den Römern bekannt war. Die Klettergeräte wie die Sprossenwand fanden vor allem im Militär- und Schulturnen Anwendung.

Die traditionelle Form der Siegerehrung bei den Turnern war der Kranz aus Eichenlaub, eine deutsche Variante des antiken Lorbeerkranzes oder Olivenzweiges. Er war bis weit in die Nachkriegszeit hinein üblich. Mit der zunehmenden "Versportung" des Turnbetriebs, d. h. der wachsenden Bedeutung des Wettkampfgedankens, rückte jedoch die Dokumentation der Einzelleistung ins Blickfeld. Urkunden erhielten in der Weimarer Zeit einen großen Stellenwert. Ihre deutliche Bildersprache lässt die Disziplin oder das Ereignis, bei dem der Sieg errungen wurde, sofort erkennen und spiegelt außerdem ein Stück Zeitgeist wider.

Werbung für die Turnbewegung war von Anfang an Bestandteil des turnerischen Selbstverständnisses. Jahn hat seine Turnerversammlungen aus Werbezwecken öffentlich abgehalten und Turnfahrten zur Verbreitung des Turnens initiiert. Außerdem wurden in der Kaiserzeit Schau- und Werbeturnen veranstaltet, und auch Turnfeste dienten seit ihren Anfängen der Popularisierung des Turnens. Die wachsende Konkurrenz durch andere Sport- und Spielverbände machte Werbung immer notwendiger.

Ein wichtiger Werbeträger wurden - neben den Turnzeitungen - die Turnerpostkarten, die entweder allgemein für das Turnen warben, den örtlichen Verein bekannt machen sollten, oder spezielle Veranstaltungen hervorhoben. Eine deutliche Symbolsprache transportierte turnerische Identität und auch der moderne Gedanke des "Logos" findet hier Vorläufer. Besonders die Turnfestpostkarten haben eine lange Tradition. Sie dienten schon ab Mitte des 19. Jahrhunderts als Teilnehmerkarten und Festprogramme für die ersten schwäbischen Turnfeste und stellen oft kleine graphische Kunstwerke dar.


(Historische) Orte

An vielen Orten wurde schwäbische Turngeschichte geschrieben - und an einigen davon geht das Geschichten schreiben auch in Zukunft weiter:

Im STB-Verbandsgebiet befinden sich für die drei olympischen Sportarten Trampolinturnen, Gerätturnen und Rhythmische Sportgymnastik Bundesstützpunkte bzw. Landessleistungszentren

Landesleistungszentrum / Bundesstützpunkt Ostfildern-Ruit

Das "LLZ Ruit" wurde am 18. August 1977 eingeweiht. Seitdem hat es sich zu einem der bedeutendsten Leistungszentren des Sports in Baden-Württemberg entwickelt. Einige Jahre war es das „Zuhause“ sowohl der Gerätturnerinnen und -turner  als auch der Trampolinturnerinnen und -turner. 1999 verabschiedeten sich allerdings die Gerätturnerinnen und -turner nach Bad Cannstatt ins neu erbaute Kunst-Turn-Forum Stuttgart. Und auch die Trampolinturnerinnen und -turner werden nun nicht mehr lang in Ruit trainieren. Ab Frühjahr 2024 soll eine neue Halle ebenfalls in Bad Cannstatt in Betrieb genommen werden.

Landesleistungszentrum / Bundesstützpunkt Fellbach-Schmiden

Mit der Einweihung der Halle in Fellbach-Schmiden wurde 1987 das Landesleistungszentrum Rhythmische Sportgymnastik im STB eröffnet. Es entwickelte sich unter Leitung des Ehepaars Ingrid Bauer-Bürkle und Michael Bürkle schnell zu einer der Hochburgen dieser Sportart in Deutschland und brachte und bringt zahlreicher erfolgreicher Gymnastinnen hervor.

Bundesstützpunkt und Landesleistungszentrum Bad Cannstatt (Kunst-Turn-Forum Stuttgart)

Das Kunst-Turn-Forum Stuttgart wurde im Jahr 1999 eröffnet und ist seitdem ein Bundesstützpunkt und Landesleistungszentrum im Bereich Gerätturnen männlich und weiblich. Hier trainieren die besten Athletinnen und Athleten ihrer jeweiligen Altersklassen aus den unterschiedlichsten Vereinen gemeinsam. Betreut werden die Sportlerinnen - und -sportler von einem hauptamtlichen Trainerstab.

Bartholomä als Standort gehört zur Kultur des STB.
Die STB-Bildungsstätte wurde am 6. November 1970 als "Turnerheim" ihrer Bestimmung übergeben. 1982 folgte ein Erweiterungsbau mit zusätzlichen 18 Zimmern, zweitem Lehrsaal, Sauna, sowie Geräte- und Skiraum. 1991 wurde die neue Turn- und Sporthalle eingeweiht und ein neues Sportstättenkonzept verabschiedet. Von 1994 - 97 gab es weitere aufwendige Um- und Ausbauten - u. a. Wintergarten-Anbau als zusätzlicher Speiseraum und Modernisierung der Zimmer.
Nun, mehr als 50 Jahre nachdem das Sport- und Bildungszentrum des STB eröffnet wurde, wird die Anlage mit Sanierungs-Maßnahmen für knapp 9 Millionen Euro auf den neusten Stand gebracht. Ziel dabei ist, neben energetischen Aspekten, den heutigen Anforderungen wieder zu entsprechen. Schwerpunkte sind die Schlafmöglichkeiten und die Gastronomie – außerdem wird aus der Gerätturnhalle eine Multifunktionshalle.
Das Besondere an Bartholomä ist, dass diese Bildungsstätte Eigentum des STB ist und mit ihren unzähligen Möglichkeiten optimale Voraussetzungen für eine Vielzahl an Bildungsmaßnahmen bietet. Es liegt idyllisch auf der Ostalb, fernab von Stress und Hektik.

 

Das erste "eigene Heim" der Schwäbischen Turnerschaft war das Otto-Hoffmeister-Haus auf der Schwäbischen Alb bei Schopfloch. Ursprünglich ein Bauernhaus aus dem Jahr 1912, wurde es von der Turnerschaft 1926 gekauft und nach ersten Umbauten 1927 als Turnerheim eingeweiht. Ausgestattet mit komfortableren Gästezimmern für ca. 20 ältere Turner, einer Jugendherberge mit 60 Feldbetten und 50 weiteren Lagerstätten für die jungen Gäste und einer liebevoll eingerichteten "Georgiistube" bedeutete das Otto-Hoffmeister-Haus eine echte Bereicherung für den Wander- und Wintersportbetrieb der Turnerschaft.

1931 erlebte das Turnerheim noch einmal grundlegende Umbauten, bevor es 1936/1941 nach der Eingliederung der Turner in den nationalsozialistischen Einheitssportverband übereignet wurde. Die Schwäbische Turnerschaft erhielt das Hoffmeister-Haus 1948 zurück, entschloss sich aber in den 50er Jahren zu dessen Verkauf, da es den modernen Anforderungen nicht mehr entsprach. Der Erlös des 1958 verkauften Gebäudes bildete den Grundstock für ein neues Turnerheim, das 1970 in Bartholomä eingeweiht werden konnte. Die Verbundenheit zum Otto- Hoffmeister-Haus blieb jedoch erhalten.

Die Forderung nach geschlossenen Räumen für einen kontinuierlichen Betrieb der Leibesübung hat schon GutsMuths aufgestellt. Aber wie die ersten Turner in Hirsau 1816 mussten noch die späteren Turnvereine bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit alten Schuppen, Scheunen oder auch Nebenräumen von Gasthäusern auskommen. Der Erwerb einer eigenen Turnhalle bedeutete für die Vereine eine große Anstrengung. Ihr Bau musste in Eigenleistung erstellt werden. Die Finanzierung lief vor der Einführung einer Darlehensgenossenschaft zur "Förderung des Turnstättenbaus" 1925 über den Verkauf von Anteilscheinen und Lotterieaktionen. Die Einweihung der vereinseigenen Turnhalle war daher ein historischer Moment, der mit großer Feierlichkeit begangen wurde. In vielen Städten konnten die Turnvereine eine kommunale Turnhalle nutzen, die dem Schulturnen zur Verfügung stand.

Angelegt waren die Turnhallen nicht selten als Fachwerkbauten mit einem ca. 20 Meter langen und 12 Meter breiten Turnraum mit möglichst hoher Decke. Ihre Ausstattung umfasste generell einige Recke, Barren, Böcke und Pferde, sowie Leitern, Kletterstangen, Taue und einen Schwebebalken, die jedoch so aufgebaut sein mussten, dass Raum für die Frei- und Ordnungsübungen blieb.

Das vielseitige Jahnsche Turnen fand ursprünglich auf Turnplätzen statt, bevor die preußische "Turnsperre" zwischen 1820 und 1842 das Turnen in ganz Deutschland aus der Öffentlichkeit in die geschlossenen Räume verbannte. Erst als ab der Jahrhundertwende Verstädterung und Industrialisierung die Sehnsucht nach Bewegung im Freien hervorrief und auch die Turnerschaft erfasste, stellte sich das Problem von Turnstätten außerhalb der Halle wieder. Besonders Spielplätze für die neue Spielbewegung wurden wichtig. Ihr Erwerb erwies sich für die Vereine als ebenso aufwendig und schwierig wie der einer Turnhalle, aber es war ein wichtiges Kriterium für die Attraktivität eines Vereins, der Jugend einen Spielplatz bieten zu können.

Erst in den 20er Jahren gelang es der Schwäbischen Turnerschaft in größerem Umfang, vereinseigene Plätze anzulegen. Zu den Vereinen, die schon relativ früh über einen Spielplatz verfügten, gehörten der TB Göppingen und der TB Stuttgart. Zum Spielplatz gehörte meist ein Unterkunftshaus und Anlagen für die "volkstümlichen Übungen". Auch die Arbeiterturn- und -sportvereine bemühten sich sehr um die Anlage eigener Spielplätze, nicht zuletzt deshalb, weil ihnen lange Zeit der Zugang zu kommunalen Turn- und Sportstätten erschwert wurde.

Wir sagen Danke

175 Jahre Leidenschaft für Bewegung ist nur dank starker Partner möglich. Im Rahmen des Jubiläumsjahrs bedankt sich der Schwäbische Turnerbund herzlich für die Unterstützung der AOK Baden-Württemberg, der EnBW und der Sparda Bank Baden-Württemberg.

STB und AOK Baden-WürttembergSTB und EnBWSTB und Sparda Bank-Baden-Württemberg