„Fast 6.000 pädagogische Fachkräfte wurden bisher geschult, die mit ihrem Wissen die Bewegungsförderung fest in den Kita-Alltag verankern. Mit dem Ziel, dass die über 30.000 Kinder durch regelmäßige und vielseitige Bewegungsangebote gesund aufwachsen. Wir freuen uns sehr, dass die Maßnahme so wirkungsvoll ist“, freut sich Martin Hettich, Stiftungsratsvorsitzender der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg und Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Baden-Württemberg, gemeinsam mit Susanne Weimann, geschäftsführender Vorstand der Stiftung.
Bewegungsimpulse ganz einfach im Kita-Alltag integrieren
Die pädagogischen Fachkräfte in den Kitas erfahren in der Fortbildung, welche Bedeutung Bewegung für die kindliche Entwicklung hat, wie sie diese im Kita-Alltag mit den Kindern fördern und mit anderen Bildungs- und Entwicklungsfeldern des Orientierungsplans verbinden können. Außerdem erleben sie, wie viel Freude die Bewegungsförderung ihnen selbst und ihren Kita-Kindern bereiten kann. „In Zeiten von zunehmendem Bewegungsmangel auch unter Kindern und Jugendlichen ist es umso wichtiger, die Aktivitäten unserer Kinder stärker zu fördern – gemeinsame Bewegung, miteinander Toben und gemeinsam Spielen, draußen aktiv sein. Wenn sie diese Freude an der Bewegung schon in der Kita erleben, wachsen sie gesünder auf und können auch später, beispielsweise im Schulalltag, davon profitieren: Sie sind konzentrierter und ausgeglichener“, sagt Volker Schebesta, MdL und Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW und ergänzt: „Die frühe, ganzheitliche Förderung von Kindern ist ein zentrales Anliegen unserer Landespolitik. Bewegungserfahrungen sind dabei von zentraler Bedeutung für die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung. Dies gilt für alle Kinder – unabhängig von ihren Voraussetzungen.“
Die Inhouse-Fortbildungen zur Bewegungsförderung für Kita-Teams werden seit Ausschreibungsbeginn stark nachgefragt und seit Spätsommer 2020 durchgeführt – zwar durch Corona ein wenig ausgebremst und stets unter den vorherrschenden Hygienebedingungen. Im November 2022 fand nun die 500. Inhouse-Fortbildung zur Bewegungsförderung statt. „Die Fortbildung war total praxisnah und sehr interessant und auch deshalb setzen wir jetzt schon viel Gelerntes um. Wir waren vom Einsatz der Alltagsmaterialien begeistert. Da kann man mit wenig Budget ganz viel machen", beschreibt Sabine Austen-Weber, Kindergartenleitung des Kindergartens Lummerland beim Vor-Ort Termin am Donnerstag in Göppingen. Und weiter: „Die Fortbildung ist nicht einmalig - wir bekommen im Nachgang über den Newsletter regelmäßig weitere Impulse und Anregungen von der Kinderturnstiftung BW und können im Handbuch jederzeit weitere Anregungen nachlesen." Was den Kids besonders gut gefällt: „Wir laufen auf Zehenspitzen und groß wie die Giraffen durch die Türe und hüpfen wie Kängurus die Treppen hinunter.“ Denn die Kita hat unter anderem Bewegungsaufgaben des Tages in ihren Alltag integriert.
Bewegungs-Tonni mit vielen Materialien
Denn das Besondere ist: Geschult wird das gesamte Team und die Fortbildungen finden vor Ort in den teilnehmenden Kindertageseinrichtungen statt. „Der Vorteil einer Inhouse-Fortbildung ist, dass die pädagogischen Fachkräfte in ihren Räumlichkeiten sind und der Zeitaufwand geringer ist. Darüber hinaus arbeiten sie mit ihren eigenen Materialien vor Ort und können so direkt loslegen und die Bewegungsimpulse ganz einfach in den Kita-Alltag integrieren“, freut sich Projektleiterin Gina Henz von der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg. Parallel zur Fortbildung erhält die Kita zusätzlich eine Bewegungs-Tonni mit vielfältigen Bewegungsmaterialien und dem Praxishandbuch „Bewegungserziehung in der Kita“ der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg. Bei der Entwicklung der Fortbildungsmodule sowie der Organisation und Durchführung der Inhouse-Fortbildungen wird die Stiftung von ihren Gründern Badischer Turner-Bund e.V. und Schwäbischer Turnerbund e.V. unterstützt.
„Als Verband bieten wir vielfältige Fortbildungen rund um das Thema „Bewegung“ an. Unsere Referenten und Referentinnen können den Kita-Fachkräften deshalb viele praxisnahe Tipps und Impulse geben und sind kompetente Ansprechpartner zur Bewegungsförderung“, erklärt Matthias Ranke, Vizepräsident Geschäftsführung des Schwäbischen Turnerbundes. Ramona Müller, Geschäftsführerin des Badischen Turn-Bundes, ergänzt: „Als Turnerbünde sehen wir ganz besonders, wie relevant Bewegung für alle, vor allem aber für Kinder ist. Das Gemeinschaftserlebnis im Sport ist ein nicht zu unterschätzendes Gut. Das wollen wir schon den Kita-Kindern ermöglichen, deshalb unterstützen wir die Inhouse-Fortbildungen gerne.“
Kooperation mit UKBW ermöglicht Vertiefung der Inhalte
Nun gibt es passend zur Adventszeit für alle Beteiligten noch mehr Grund zur Freude: dank der Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW) können alle Kitas ab Frühjahr 2023 vier weitere Wahlmodule wahrnehmen – und sich noch intensiver in der Bewegungsförderung schulen lassen. Wahlmodule sind unter anderem „Bewegung mit selbstgemachten Geräten“ oder „Spiele ohne Material“. Die UKBW ist für Baden-Württemberg ein wichtiger Weiterbildungsanbieter in Sachen Sicherheit und Gesundheit. Mit dem Thema "Spiel- und Bewegungssituationen sicher gestalten" hat sie bereits Inhalte im Wahlmodul "Raumwunder" der Inhouse-Fortbildungen zur Bewegungsförderung eingebracht. „Wir wollen Kinder durch Bewegung stark machen – das ist unser Ziel! Mit dem Fortbildungsangebot unserer Akademie qualifizieren wir Erzieherinnen und Erzieher, Kindern sichere und gesunde Bewegungserfahrungen zu ermöglichen. Das geht am besten dort, wo das Turnen, Spielen und Tanzen mit Kindern täglich stattfindet: Inhouse vor Ort in der Kita selbst. Wir freuen uns, mit unserer UKBW-Akademie dabei zu sein“, betont die Geschäftsführerin der UKBW, Tanja Hund.
Im Kindergarten Lummerland freuen sich die pädagogischen Fachkräfte über diese Ausweitung des Fortbildungsangebotes. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir am liebsten alle Wahlmodule machen würden, weil sie so interessant sind. Jetzt freuen wir uns sehr, dass wir vier weitere im kommenden Jahr umsetzen dürfen.“ Denn Bildung braucht Bewegung.