Seit 1. Mai 2020 ist der inzwischen 65-jährige Wolfgang Fleiner nun offiziell in Rente. Von Januar bis Ende April baute er seinen aufgestauten Resturlaub ab. „Das zeigt auch, dass es für mich in den vergangenen acht Jahren eigentlich nur eins gab: 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche Schwäbischer Turnerbund.“ Sein Credo dabei: die Gemeinsamkeit. „Ich war nie der große Lautsprecher, habe mich eher als Dirigent eines großen Orchesters gesehen.“ Jetzt genießt er die gewonnenen Freiheiten in seinem neuen Lebensabschnitt. „Ich kümmere mich vor allen Dingen um meinen Körper und meinen Geist. Mache sechs Mal in der Woche Sport und widme mich meinem Hobby Lesen“, sagt er. Drumherum gibt es viele weitere Aufgaben abzuarbeiten und interessante Projektanfragen. „Langweilig wird mir auf keinen Fall. Ich habe mich zwar mit dem Übergang in das Rentnerdasein vorher nur wenig auseinandergesetzt. In ein Loch gefallen bin ich dennoch nicht.“
Ganz vom Schwäbischen Turnerbund ablassen kann er aber noch nicht. „Ich rede immer noch von uns”, merkt er zum Beispiel selbst an, wenn er von der Geschäftsstelle in Stuttgart Bad-Cannstatt spricht. Neulich, als der Schwäbische Turnerbund als Vertreter seiner Vereine in den Nachrichten des SWRFernsehens mit der Vorderung nach Hallenöffnungen erwähnt worden war, schrieb er postwendend eine Glückwunsch-E-Mail an seinen Nachfolger Matthias Ranke. „Ins Tagesgeschäft mische ich mich nicht mehr ein, das habe ich gleich klargestellt. Bei Fragen stehe ich natürlich jederzeit beratend zur Verfügung.”
Zum Abschluss seiner acht Jahre beim STB hätte er eigentlich noch einmal auf die große Bühne gesollt. 300 Wegbegleiter waren im Rahmen des EnBW DTB Pokals im März zum offiziellen Abschied eingeladen. Dann kam Corona und mit dem Virus, das zurzeit die ganze Welt in Atem hält, auch die Absage des Turnhighligts, inklusive Abschiedsfeier. „Das ist natürlich schade, aber nicht zu ändern.“