Der VfL Nagold als Mehrsparten-Sportverein hat sich zum Ziel gesetzt, ein vielseitiges Angebot für alle – insbesondere für Kinder und Jugendliche – zu schaffen und dabei seine 15 Abteilungen enger zusammenzuführen. Der Verein möchte ein aktiver Posten im Stadtleben sein. Mit der Kindersportschule (KiSS) und dem Talentwerk der Fußballschule fördert er gezielt den Nachwuchs. Seit der Corona-Pandemie wächst die Mitgliederzahl kontinuierlich um 100 Personen pro Jahr, sodass der Verein mittlerweile 1.900 Mitglieder zählt. „Wir versuchen im Vorstand Dinge zu machen, von denen möglichst viele etwas haben und die die Abteilungen näher zusammenbringen“, erklärt 1. Vorstand Holger Ehnes. Hierzu gehören unter anderem Veranstaltungen, ein Newsletter, die Kommunikation über Social Media oder die ehrenamtliche Förderung: „Wir versuchen, solche Plattformen zu nutzen, um alle anzusprechen, unabhängig davon, welche Sportart sie ausüben.“
Aus dem Jubiläumsjahr 2022 werden zwei Veranstaltungen dauerhaft weitergeführt
Das 175-jährige Vereinsjubiläum im Jahr 2022 war eine dieser Plattformen. Aufgrund der Corona-Pandemie entschied sich der VfL dafür, mehrere kleinere Veranstaltungen über das Jahr verteilt zu organisieren, um flexibel auf mögliche Einschränkungen reagieren zu können. Ziel war es, verschiedene gesellschaftliche Gruppen einzubeziehen. So entstanden unter anderem ein Ehrenamtsfest, ein Kinderfest, ein Festakt, eine Jubiläumsbroschüre und Jubiläumsgeschenke für die Mitglieder. Das Ehrenamts- und das Kinderfest sind mittlerweile feste Highlights im Veranstaltungskalender des Vereins geworden.
Veranstaltungen bringen Abteilungen zusammen
Als großer Verein sei es eine Herausforderung, alle Abteilungen unter einen Hut zu bringen. „Wir versuchen Dinge zu schaffen, die alle betreffen“, betont Ehnes. Dies geschieht durch gemeinsame Sitzungen und Veranstaltungen wie das jährliche Kinderfest im Stadtpark. Rund 500 Kinder nehmen teil, während die Abteilungen sich präsentieren und austauschen – ein Gewinn für alle. „Es ist nicht nur viel Arbeit und toll für die Kinder. Die Abteilungen freuen sich, bei dieser Gelegenheit zu sehen, was die anderen so machen“, erzählt der 60-Jährige.
Das Ehrenamtsfest alle zwei Jahre soll den Engagierten im Verein die verdiente Wertschätzung geben. Die Ehrenamtlichen können den Abend in vollen Zügen genießen, da es eine externe Bewirtung gibt und niemand im Verein damit Arbeit hat.
„Wir versuchen auch in anderen Punkten noch Dinge zu tun, die alle zusammenbringen und betreffen: Die Förderung des Starts ins Ehrenamt durch eine Mini-Trainer-Ausbildung und die Veranstaltungen zum Kinderschutzkonzept gehören dazu“, erklärt der Vorsitzende. Durch die Lehrgänge will man junge Aktive und Eltern für das Ehrenamt begeistern und qualifizieren. Ebenso wichtig ist das Kinderschutzkonzept – ein Thema, das alle Abteilungen betrifft und den VfL Nagold besonders am Herzen liegt.
Frühe Förderung durch eine Kindersportschule und Talentwerk
In der KiSS können Kinder früh motorische Fähigkeiten entwickeln – und der VfL profitiert von einer langfristigen Vereinsbindung. „Wir haben unseren Fokus daraufgelegt und die Zahl der Kinder von 180 auf über 250 erhöht“, berichtet der Vorstand. Die hohe Nachfrage sorgt weiterhin für Wartelisten. Das Sportheim wurde letztes Jahr in einen Bewegungsraum umgebaut. So entstand eine Räumlichkeit, die der Verein schon mittags, wenn oft noch Schulhallen belegt sind, nutzen kann.
Im Fußball bietet das Talentwerk Kindern früh eine intensive Förderung. Für talentierte Spieler gibt es zusätzliches Aufbautraining – sei es in wöchentlichen Einheiten oder Feriencamps. Zudem kooperiert der VfL mit dem FC Bayern München, der alle ein bis zwei Jahre ein Trainingslager veranstaltet und neue Impulse setzt.
Blick in die Zukunft
In der Zukunft sollen die Schwerpunkte immer noch bei Kindern und Jugendlichen sowie Ehrenamtlichen liegen. Darüber hinaus soll das Sportangebot – mit Hilfe des neuen Bewegungsraums im Sportheim – um flexible, kursbasierte Angebote erweitert werden, die sich auch an andere Altersgruppen richten. „Dabei bleiben wir aber mit beiden Beinen auf dem Boden und vergessen nicht, dass wir auch jedes Jahr neue Mitglieder und Ehrenamtliche dazugewinnen und am Ende des Jahres ein vernünftiges finanzielles Ergebnis haben wollen.“