Inmitten der Weinberge liegt im schönen Zabergäu die Gemeinde Botenheim, Teil der Stadt Brackenheim und Heimat des Turn- und Sportvereins. Die knapp 750 Mitglieder können auf eine lange Vereinsgeschichte mit einigen Erfolgen zurückblicken. Schon immer als Mehrspartenverein aufgestellt, war der TSV lange Zeit besonders vom Fußball geprägt. Die Abteilungen Turnen und Tanzen haben aber in den vergangenen Jahren an großer Bedeutung gewonnen: „Es besteht ein großer Ansturm. Wir müssen vereinzelt sogar Kinder wegschicken. Die zwei Abteilungsleiterinnen Jasmin und Jessi leisten eine überragende Arbeit“, betont der erste Vorstand Dennis Glück. In den drei Abteilungen sei es bisher kein Problem, Nachwuchs zu finden.
Nachwuchs – eine Herausforderung in zwei Abteilungen
In den Abteilungen Volleyball und TSV Comedians stellt das eher eine Herausforderung dar. In Botenheim trifft sich eine engagierte Hobbymannschaft, bei der der Spaß am Spiel im Vordergrund steht. Wer ambitionierter Volleyball spielen möchte, wechselt meist zum benachbarten TV Hausen. Auch bei der Theatergruppe ist der Nachwuchs rar. „Gemeinsam mit den Fußballern versuchen wir, neue Impulse zu setzen. So hoffen wir, dass zumindest an der jährlichen Weihnachtsfeier ein Sketch aufgeführt werden kann“, erklärt Glück. Dafür gab es dieses Jahr den Startschuss und dieser sei mehr als gelungen.
„All the berries“
Die Abteilung Videoclip-Dancing, mittlerweile eher HipHop Commercial-Style, hat in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Entwicklung durchlebt. Die Tänzerinnen nennen sich Berries – von den MiniBerries ab fünf Jahre bis zu den CranBerries ab 17 Jahre. Die gute Arbeit brachte schon einige Erfolge mit sich: Anfang Mai sicherten sich die BlackBerries bei den Süddeutschen Meisterschaften als einziger Verein unter Tanzschulen den vierten Platz – und damit erneut die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft. „Mit großem Engagement vertreten sie unseren Verein sogar international: Im letzten Jahr nahmen sie an den Europäischen Meisterschaften teil. Was für eine starke Leistung – ein echtes Highlight für unseren Verein!“, erzählt der erste Vorsitzende stolz.
Ansprüche steigen
Mit den Erfolgen steigen aber auch die Ansprüche der Mädels, womit sich die Herausforderungen für den Verein erhöhen. Der TSV Botenheim besitzt keinen Tanzraum, das heißt die Tänzerinnen mussten bisher in einer ganz normalen Turnhalle ohne Spiegel trainieren. So kam es, dass der Verein mobile Spiegel gekauft hat, damit die Gruppen unter besseren Bedingungen üben können. „Wir investieren gerne brutal viel Geld in die Kids, können aber den wirtschaftlichen Ertrag wie beim Fußball nicht wieder reinholen“, bedenkt der 50-Jährige.
Mit Festivitäten, Spielbetrieb und Sponsoren im Fußball verdient der Sportverein hauptsächlich seine Einnahmen. Es gibt zwei eigene Sportheime, die sie selbst bewirtschaften und dadurch Umsatz generieren. Dem Vorstand ist es in diesem Zusammenhang sehr wichtig, gleiche Bedingungen für alle zu schaffen. „Wir sind EIN Verein und EINE Familie mit flachen Hierarchien. Das zeichnet uns aus und dadurch haben wir ein enges Verhältnis unter dem Ausschuss, den Abteilungs- und Übungsleitern“, betont Glück. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniere super. Es gebe einen tollen Austausch und die Wertschätzung auf beiden Seiten sei vollkommen da. Der TSV könne immer auf die Unterstützung der Stadt zählen.
Heidepokal – ein Jahreshighlight
Das Vereinsjahr ist geprägt von zahlreichen Highlights: dem Heidepokalturnier, der Bewirtung bei Heimspielen, Jugend- und Winterfeiern, dem Maibaumfest, Oktoberfest sowie die Bewirtung beim Christbaumverkauf. Das Heidepokalturnier – mit das älteste Pokalturnier der Region – findet am letzten Juliwochenende statt. Vier regionale Mannschaften treten im Jeder-gegen-jeden-Modus an. Der TSV selbst spielt nicht, ist aber mit Einlagespielen und der Tanzgruppe Berries in den Halbzeitpausen vertreten.
2026 werden 125 Jahre gefeiert
Nächstes Jahr steht für den TSV Botenheim das 125-jährige Jubiläum bevor. Die Planung läuft seit 2024. Ein Ausschuss koordiniert vier Themengruppen: Wirtschaft, Jubiläumstag, Schriftverkehr und Ausstattung. Jede Gruppe arbeitet eigenständig, tauscht sich regelmäßig aus und bringt ihre Ideen ein. Das Ziel: Ein Festjahr mit vielen Highlights von Mitgliedern für Mitglieder – ohne viele steife Festreden, sondern mit Gemeinschaft, Spaß und gegenseitigem Kennenlernen, auch zwischen den Abteilungen. „Rund um unsere bestehenden Veranstaltungen wird es viele besondere Momente geben – für uns als Mitglieder, Ehrenamtliche und Aktive.“ Der Vorstand schaut mit großer Vorfreude auf das kommende Jahr.