Jugendarbeit, Zusammenhalt und gute Strukturen sind für den TSV Kuchen wichtige Bestandteile für ein gelungenes Vereinsleben. Der TSV ist einer der zwei Sportvereine in der kleinen Gemeinde Kuchen. Die Urgesteine Hans Maier, Ehrenvorsitzender, und Rainer Kruschina, ehemaliger Abteilungsleiter Kinderturnen, haben den Verein mit acht Abteilungen geprägt. Den rund 850 Mitgliedern bietet das Angebot viele Möglichkeiten, sich sportlich auszuleben.
„In der Leichtathletik konnte der Turn- und Sportverein in der Vergangenheit einige beachtliche Erfolge verzeichnen. Insbesondere in Zusammenarbeit mit der Leichtathletikgemeinschaft LG Filstal, zu der zwölf Partnervereine gehören“, erzählt Rainer Kruschina. Die Kinder werden bis zum Alter von 12 bis 13 Jahren im Verein gefördert. Danach können talentierte Sportler den Sprung in die LG schaffen und werden dort gezielt weiterentwickelt. Ein herausragendes Kapitel in der sehr frühen Vereinsgeschichte ist zweifellos der sportliche Erfolg von Stabhochspringer Julius Müller. Er vertrat Deutschland bei den Olympischen Spielen in Amsterdam und Berlin. Die Tradition erfolgreicher Stabhochspringer wird in Kuchen später noch fortgeführt. Jan Hafner U18 wurde 2013 Deutscher Vizemeister, Marco Lenz U16 erreichte unter anderem 2014 den Titel des süddeutschen Meisters. Sonja Hafner U18 gewann die süddeutschen Meisterschaften sowie die deutsche Vizemeisterschaft. Die Abteilung Rhönrad konnte zuletzt als Sieger bei den Gaumeisterschaften bei den Landesmeisterschaften und beim Deutschland-Cup glänzen.
Ein Ort – zwei Vereine
In Kuchen prägen zwei Vereine die Gemeinschaft: der TSV und der FTSV. Eine Kooperation verbindet die Sportvereine. Die Idee war: Du musst nur in einem Verein Mitglied sein, kannst aber alle Angebote im Kinder- und Erwachsenenbereich wahrnehmen. Federführend für die Planung und Umsetzung waren Rainer Kruschina und Hans Maier. Das Ganze sei bis heute eine Erfolgsgeschichte: „Die Kooperation ist bei den Mitgliedern, aber auch bei der Bevölkerung in Kuchen sehr gut angekommen. Die Leute nutzen das Angebot, das merken wir Vereine auch“, betont Kruschina.
Den Jugendlichen ist viel geboten
Eine weitere Erfolgsgeschichte ist die Kinder- und Jugendarbeit. Sie bildet einen zentralen Bestandteil der Vereinsphilosophie – eine Haltung, die in den letzten Jahren mehrfach durch Auszeichnungen für herausragende Jugendarbeit gewürdigt wurde. Erst letztes Jahr belegte der TSV den vierten Platz im Sportkreis Göppingen. Der aktuelle Jugendbeirat aus 16 ehrenamtlichen Mitgliedern versucht, den Kindern mit Jugenddisco, Zeltlager, Filmnacht oder Lasertag einiges zu bieten.
Warum diese Arbeit so wertvoll ist, bringt der ehemalige Abteilungsleiter schlicht auf den Punkt: „Für den Zusammenhalt der Jugend. Das kann nur funktionieren, wenn die in der Gemeinschaft etwas machen.“ Dazu gehöre auch das Zeltlager, welches die Ehrenamtlichen jedes Jahr veranstalten. Die Anfänge des Zeltlagers reichen bis in das Jahr 1992 zurück. Damals waren es 50 bis 60 Kinder und heute sind es um die hundert Teilnehmer. Aus den ursprünglichen zwei Tagen sind inzwischen vier geworden. „Das ist in Kuchen eine richtige Institution geworden“, hebt Kruschina stolz hervor.
Gesellschaftliches und sportliches Miteinander
Als Veranstaltung des Gesamtvereins zählt aber nicht nur das Zeltlager. Hinzu kommen die Jahresfeier, das Weinfest, der Pfingsthock und das traditionelle Binokle-Turnier.
Neben den gesellschaftlichen Aktivitäten spielt auch der sportliche Bereich eine wichtige Rolle im Vereinsleben. Gemeinsam mit der LG Filstal organisiert der TSV Kuchen zum Beispiel die Spitzenbergiade, eines von drei Leichtathletikhallensportfesten. Zu denen auch die Filseck Games in Uhingen und die Michelbergiade in Geislingen gehören. Dabei nehmen 300 bis 350 Kinder im Alter von 7 bis 13 Jahren teil.
Urgestein Hans Maier
Hans Maier ist das Urgestein beim TSV, ob als Turner, Handballer, Sänger oder Funktionär. Er hat den Verein 60 Jahre als Mitglied und 50 Jahre durch ehrenamtliches Engagement geprägt. 20 Jahre lang führte er den Verein als 1. Vorsitzender, davor bekleidete er bereits verschiedene Positionen. „Mir lag es immer am Herzen, den Zusammenhalt im Verein zu stärken, und ich glaube, das ist mir auch gelungen. Gemeinsam mit Rainer Kruschina haben wir viel auf die Beine gestellt,“ betont Maier stolz. Ein besonderer Moment ist ihm bis heute unvergesslich geblieben: „Beim Gaukindertreffen stand ich nachts um 23 Uhr auf dem Platz, als ein Sturm alles zerstörte. Das war ein großer Schock. Doch alle packten so tatkräftig mit an, dass wir alles wieder aufbauen konnten und das Fest wie geplant stattfinden konnte. Diesen Zusammenhalt im Verein werde ich nie vergessen.“