Turn10® – Das neue Pilotprojekt im STB

Turn10® ist als Einstieg ins Gerätturnen für alle, die keinen Leistungsdruck oder sich durch Übungen Grenzen setzen wollen gedacht. Turn10® ist dabei kein Ersatz für bisherige Turnprogramme, sondern soll insbesondere für Turngruppen, deren Teilnehmer nur ein- oder zweimal pro Woche trainieren können, eine adäquate Möglichkeit schaffen, sich an Wettkämpfen zu beteiligen.

Das Pilotprojekt beschränkt sich auf die Basisstufe. Zu jedem Gerät (außer Sprung und Minitrampolin) gibt es einen Elementkatalog mit zehn Turnelementen. Bei einigen Elementen kann man sogar noch zwischen verschiedenen Unterelementen („Oder“-Elementen) wählen. Es gibt keine Vorschrift, wie viele Elemente und in welcher Reihenfolge diese Elemente geturnt werden müssen. Dies ist für viele der besondere Vorteil gegenüber der P-Stufen.

Zusammen mit 48 Übungsleitern aus 16 Vereinen wurden beim ersten Lehrgang in Schnaitheim alle Elemente, die bei Turn10® geturnt werden können, mit Hilfe von Videos angeschaut. Nach dem Erklären der Elemente, den Wertigkeiten und den Bewertungsrichtlinien waren alle sehr gespannt, wie man sich solche Übungsteile zusammenstellt. Beim Lehrgang wurden dann an allen Geräten Übungen mit drei oder fünf Elementen gezeigt. Es wurde auch auf die Übungsverbindungen und Kombinationen eingegangen. Ein starkes Interesse der Vereine und Übungsleiter an Turn10® war deutlich festzustellen.

In Aalen fand dann der zweite Infolehrgang zu Turn10® statt. Es nahmen zwölf Teilnehmer aus sieben Vereinen teil. Referentin war Marion Oberkampf, Multiplikatorin und Turn10®-Verantwortliche des STB. Den Teilnehmern wurden die Elemente der Basisstufe als Film vorgeführt und anschließend wurden klare Aussagen zu den Bewertungsrichtlinien, den Anerkennungskriterien und den Besonderheiten bei einem Turn10®-Wettkampf vermittelt.

Als nächstes stand der Kampfrichterlehrgang Grundlizenz in Böblingen auf dem Programm. Mit 47 Kampfrichteranwärter ging es in den Lehrgang. Viele Teilnehmer waren mit dem Wissen gekommen, dass es sich um einen Einsteigerwettkampf handelt, welcher nur in den Basisstufen geturnt werden darf. Es nahmen auch Personen teil, die bisher noch keine Vorkenntnisse in den P-Stufen oder der Kür hatten. Sehr schnell wurde allen Beteiligten klar, dass dieser Kampfrichterlehrgang alles von einem abforderte. Zu jedem Gerät wurden von der Turn10®-Multiplikatorin  Marion Oberkampf die Bewertungsrichtlinien, die Anerkennungskriterien, die speziellen Geräterichtlinien sowie das Erkennen der Übungselemente und das korrekte Einordnen in die Bewertungskriterien aufgezeigt. Das bedeutete für viele, zum ersten Mal nach Beendigung einer Übung, eine A- und eine B-Note festzulegen. Für manche war dies schon eine besondere Herausforderung. Zudem sollten alle Turnelemente mit Kürzeln mitgeschrieben werden, um nachher auch feststellen zu können, wie hoch die A-Note ist. Es mussten zu jedem Gerät zwei Übungen gewertet werden.

Durch die gute Vorbereitung von Marion hatten alle Teilnehmer das Bewerten der Übungen sehr gut gelernt und mit der anschießenden Bewertung der Prüfungsübungen wenig Schwierigkeiten.

Als großes Problem kristallisierte sich jedoch die anschließende theoretische Prüfung zu den Themen von Turn10®  heraus. Obwohl alle Unterlagen in der Prüfung genutzt werden durften, schafften mehrere die Theorieprüfung nicht. Zu diesem von uns vermittelten einfachen Bewertungskriterien des Einsteigerwettkampfes passten die aufwändige  Kampfrichterschulung und Prüfung nicht. Dafür hagelte es von den Teilnehmern auch verständliche Kritik. Aus diesem Grund hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, eine Nachschulung mit anschließender Prüfung zu. absolvieren. Sechs Kampfrichteranwärter nutzten diese Chance und bestanden die Prüfung beim zweiten Anlauf, so dass nun 42 Turn10®-Kampfrichter zur Verfügung stehen.
Bernhard Elser, Tanja Conrad

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