Spannung pur bei der WM-Quali in Stuttgart

Am 9. September 2017 wurde in der SCHARRena Stuttgart um die begehrten Tickets für die Turn-WM in Montreal geturnt. Vor 2200 Zuschauern entschieden Tabea Alt (54,60 Punkte) und Philipp Herder (82,45 Punkte) den Mehrkampf für sich. Im Anschluss an die Qualifikations-Wettkämpfe wurden sechs Turner und vier Turnerinnen für die Weltmeisterschaften nominiert.

Die Weltcup-Siegerin Tabea Alt hatte sich im Juni noch von den Deutschen Meisterschaften abgemeldet, um sich voll und ganz auf die WM-Qualifikation konzentrieren zu können. Bis auf einen unerwarteten Sturz vom Schwebebalken turnte die 17-jährige Stuttgarterin vor heimischem Publikum einen fehlerfreien Wettkampf und siegte abschließend mit 54,60 Punkten vor Pauline Schäfer und Michelle Timm. „Es ist für mich immer nochmal ein besonderes Erlebnis hier in Stuttgart vor so tollem Publikum turnen zu können und ich habe bewiesen, dass ich stabil turnen kann“, freute sich die Ludwigsburgerin.

Seitz stark am Stufenbarren 
Elisabeth Seitz turnte aufgrund von Rückenproblemen lediglich an ihrem Spezialgerät Stufenbarren und brachte ihre Leistung wieder genau auf den Punkt. Mit 14,50 Punkten und damit einer Bestwertung am Stufenbarren bewies die 23-Jährige, dass sie bei der WM Chancen hat, oben mitzuturnen. Auch Pauline Schäfer war den Umständen entsprechend zufrieden mit ihren Wettkampf, da sich vor einigen Wochen bei einem Sprung den Rücken gestaucht hatte. An ihrem Paradegerät turnte die Chemnitzerin mit einem niedrigen Ausgangswert (5,0), ergatterte dennoch 13,70 Punkte. Mit Alt, Seitz und Schäfer durfte sich auch die Stuttgarterin Kim Bui mit einer soliden Barrenübung über eine Nominierung freuen.

Toba und Bretschneider feiern Comeback
Andreas Bretschneider vom KTV Chemnitz sorgte bei seiner Rückkehr auf die Wettkampfbühne nach neun Monaten verletzungsbedingter Auszeit für ein Highlight am Reck. Der Weltcupsieger von 2016 zeigte an seinem Paradegerät ein tolle Flugshow. Er zeigte den Cassina, danach sein nach ihm benanntes Element den Bretschneider und abschließend den Colman. Mit einem Schwierigkeitsgrad von 6,6 und abschließenden 14,35 Punkten sicherte sich der Chemnitzer als Erster das Ticket für die Turn-Weltmeisterschaft in Montreal. Auf sein Comeback freute sich auch Andreas Toba (TK Hannover), der seit seinem Kreuzbandriss bei den Olympischen Spielen 2016 erstmals wieder einen Wettkampf turnte. Toba legte am Pauschenpferd eine gute Übung mit noch kleinen Wacklern hin, konnte sich aber mit 14,10 Punkten trotzdem an diesem Gerät gegen die anderen Konkurrenten durchsetzen. Die Freude, endlich wieder aktiv vor Publikum turnen zu können, zeigte er sichtlich mit Jubelschreien und erhobener Faust.

 

Nguyen mit Patzer am Barren
Für den Deutschen Meister und Olympiazweiten 2012 Marcel Nguyen lief es an diesem Samstagnachmittag an seinem Spezialgerät Barren nicht ganz so rund. Nachdem der 30-Jährige an den Ringen eine starke Übung zeigte (14,3 Punkte), musste er an den Holmen leider absteigen. Mit 13,3 Punkten blieb der Münchner noch etwas hinter den Erwartungen zurück. Auch der amtierende Deutsche Meister am Reck Felix Pohl musste an seinem Paradegerät leider einen Abstieg verbuchen.

 

Herder gewinnt Mehrkampf

Mit 82,45 Punkten siegte der Berliner Philipp Herder vor Nils Dunkel (MTV Erfurt) und Alexander Maier (MTV Stuttgart) im Mehrkampf. Herder glänzte am Sprungtisch mit einen gehockten Doppelsalto (Roche) und bekam 14,25 Punkte. Der Allrounder zeigte auch am Boden eine souveräne Übung mit 14,00 Punkten.

Das sind unsere WM-Teams für Montreal 2017.

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