Seitz und Nguyen auf dem Treppchen

Andreas Toba holt sich den Titel im Mehrkampf bei den Deutschen Meisterschaften in Hamburg. Marcel Nguyen wird Zweiter vor Philipp Herder. Beim Mehrkampf Frauen siegte Sophie Scheder vor Elisabeth Seitz und Pauline Schäfer.

Andreas Toba vom TK Hannover holt sich den Titel im Mehrkampf bei den Deutschen Meisterschaften in Hamburg (25. Juni). Marcel Nguyen vom TSV Unterhaching wird Zweiter vor Philipp Herder vom SC Berlin. Beim Mehrkampf Frauen siegte Sophie Scheder (TUS Chemnitz) mit 57,45 Punkten im vor Elisabeth Seitz (MTV Stuttgart, 57,00) und Pauline Schäfer (56,95 Pkt.).

Mit einer erhobenen Siegerfaust und einem breiten Lächeln steigt Andreas Toba (TK Hannover) auf das Siegerpodium und nimmt die Goldmedaille entgegen. Der 25-Jährige, der erstmalig einen Mehrkampf gewinnt, tritt damit in die Fußstapfen seines Vaters, der vor 22 Jahren in Hamburg ebenfalls erstmals Deutscher Mehrkampfmeister wurde. „Mein Vater sagte nur, willkommen im Club. Es ist eine riesengroße Ehre für mich, und ich freu mich, dass ich das nachmachen durfte“ so Toba nach der Siegerehrung.

Nach den zwei Geräten Boden und Pauschenpferd führte Toba den Listenplatz, von dem ihn keiner mehr einholte. Der 25-Jährige bot den Zuschauern einen Wettkampf der Superlative. Andreas Hirsch zur Leistung von Toba: „Mir hat am besten der Sprung gefallen, er hat da komplett gestanden“. 

Nguyen holt Silber

Marcel Nguyen, der Mehrkampfvierte des EnBW DTB-Pokals 2016 in Stuttgart, turnte das letzte Gerät Boden überlegen mit 14,65 Punkten und zog mit insgesamt 86,80 Punkten knapp an Philipp Herder (SC Berlin, 86,05 Pkt.) vorbei. „Ich freue mich über den zweiten Platz, mir war wichtig, dass meine Barrenkür gut läuft, ein paar kleine Wackler waren noch drin, aber morgen werden ich im Gerätfinale nochmal alles geben.“

Es geht um mehr als die Medaille, Ziel ist das persönliche Ticket nach Rio

Philipp Herder überzeugte beim Mehrkampf auf ganzer Linie und bewies Nervenstärke. „Philipp ist ein typischer Allrounder“ sagt Cheftrainer Hirsch zum 23-Jährigen, der bereits beim Olympischen Testevent in Rio de Janeiro dazu beitrug, dass die Mannschaft den Sieg holte.

Pauschenpferd kostet Medaillenchance

Lukas Dauser (TSV Unterhaching) lag nach der dritten Rotation von insgesamt sechs lag auf Rang 2. Die Halle fieberte mit dem Sportsoldat am Barren, der eine Spitzenperformance an seinem Lieblingsgerät ablegte. Mit tosendem Applaus feierten die Zuschauer seine mit 15,700 Punkten bewertete Übung den 23-jährigen Turner des TSV Unterhaching. Dauser, Andreas Bretschneider (KTC Chemnitz) und Sebastian Krimmer (MTV Stuttgart) mussten leider vom nicht so beliebten Pauschenpferd absteigen, was beiden eine mögliche Medaillenplatzierung kostete.

Hambüchens Comeback

Fabian Hambüchen, der aufgrund einer Schulterverletzung erst seit drei Wochen wieder trainieren konnte, turnte lediglich an drei Geräten an (Reck, Sprung und Boden). An seinem Spitzengerät klappte der Adler nicht ganz. Am Ende standen für diese Kür 14,70 Punkte auf seinem Konto. „Der Trainingszustand ist zu erkennen, wir werden die nächsten Tagen sehen, wie es wird und dann schauen wir weiter“ so Cheftrainer Hirsch.

Scheder siegt knapp vor Eli Seitz

Beim Wettkampf der Frauen blieb die Spannung blieb bis zum Schluss extrem hoch. Als letzte Turnerin des Abends ging Pauline Schäfer (TuS Chemnitz-Altendorf) an ihrem Paradegerät Schwebebalken an den Start. Bei einer Kombination musste Schäfer leider absteigen, bewies aber danach nochmal die Nerven und stand ihren Schäfersalto. Trotzdem sprang "nur" der dritte Platz für die 19-Jährige heraus. Schäfer: „Wir haben uns wie letztes Jahr ein starkes Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Aus jedem Fehler kann man lernen und trotz der Konkurrenz sind wir ein starkes Team. Und mit einem starken Team werden wir auch nach Rio fahren“, erklärt Schäfer. 

Nach dieser Übung schauten alle Zuschauer gespannt auf die Ergebnistafel und Sophie Scheder stand ganz oben auf der Liste. Scheder zu ihrem Sieg: „Ich bin absolut zufrieden, aber nach oben ist auf jeden Fall noch Luft. Es ist super, dass es dieses Jahr so läuft, ich habe viel mit einer Sportpsychologin im Training gearbeitet, das hat mir neues Selbstbewusstsein verschafft.“

Teamlollegin Elisabeth Seitz (MTV Stuttgart) zeigte eine starke Übung am Stufenbarren, jedoch unterliefen ihr am Boden ein paar Fehler. „Am Boden hatte ich vor allem bei der Landung einige Probleme. Die ersten zwei Geräte liefen bei mir nicht so stark, aber an den anderen zwei konnte ich Nervenstärke beweisen und mich nach vorne kämpfen. Es hat mich zwar auf der Tabelle zurückgeworfen, aber nicht im Kopf“ sagte Elisabeth Seitz.

Auch Cheftrainerin Ulla Koch zeigte sich mit  dem Abschneiden ihrer Turnerinnen sehr zufrieden: „Alle Mädels sind auf dem besten Weg. Wir wollen die Mädels mit Blick auf die Olympischen Spiele mental stärker machen.“

Alle Turner kämpfen um einen Platz im Turn-Team Deutschland, das am 12. August in Rio de Janeiro um die Medaillen turnt. Am Sonntag, 26. Juni, vor der Siegerehrung der Gerätfinals 2 wird bekanntgegeben, wer nochmal die letzte Chance bekommt, sich bei der 2. Olympia-Qualifikation für das Team zu empfehlen.

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