Personen im Ehrenamt leben etwas Wichtiges vor

Patricia Bodmer ist ehrenamtlich engagiert – und das seit sie 16 ist. Heute, 40 Jahre später, ist sie immer noch als Engagierte im TSV Meßstetten (Turngau Zollern-Schalksburg) aktiv, treibt ihren Verein mit ihrem Team und neue Ideen voran, so dass dieser den schnell wachsenden Anforderungen unserer modernen Gesellschaft gerecht wird.

Was ist dein Lieblingssport?

Natürlich das Turnen und ich liebe Mountainbiken. Am liebsten hier auf unserer schönen Schwäbischen Alb, abseits von allem Trubel.

Was war deine erste ehrenamtliche Aufgabe im Verein?

Begonnen habe ich als Kampfrichterin und Helferin im Gerätturnen. Dann kam der Trainer mit Ausbildungsschein dazu. Eine Zeit lang war ich Kassiererin der Turnabteilung, Mitglied im Ausschuss des Turngaus und im Verein. Ein paar Jahre habe ich mich als Verwaltungsvorstand eingebracht und begleite jetzt das Amt des Vorstandes der Öffentlichkeitsarbeit.

Was gehört zu deinen aktuellen Aufgaben?

Als Vorstand Öffentlichkeitsarbeit vertrete ich den Verein in allen öffentlichen Belangen. Ich bringe meine Ideen ein und stelle mir natürlich die Frage, wie man den Verein für die Zukunft gestalten und fit machen kann. Hier haben wir in den letzten Jahren eine große Umstrukturierung vorgenommen. Unsere Geschäftsstelle, die jetzt hauptamtlich besetzt ist, übernimmt viele Aufgaben und entlastet so das Ehrenamt massiv. Das macht auch die Suche nach neuen Engagierten leichter, was auch zu meinen Aufgaben gehört. Mir ist hierbei wichtig, dass die Leute Spaß an ihrem Ehrenamt haben, denn lustlos etwas zu machen bringt nichts. Ich muss etwas bewegen wollen und andere dafür begeistern, damit ich vorankomme. Das spannende an dieser Position ist, dass man einen Überblick über den gesamten Verein hat und nicht nur mit der Turnbrille darauf schaut.

Als Trainerin stehe ich zwei bis drei Mal die Woche in der Halle und natürlich dann auch noch am Wochenende bei Wettkämpfen. Hier bin ich auch mit meiner B-Lizenz als Kampfrichterin unterwegs.

Wie kam es dazu, dass du ein Ehrenamt übernommen hast?

Ich habe früher selbst geturnt und wurde von meinem Trainer gefragt, ob ich nicht die Ausbildung zur Kampfrichterin machen möchte. So wie wir das heute auch machen. Durch die Förderung meines Trainers und mein eigenes Interesse habe ich dann immer mehr übernommen und bis heute großen Spaß daran, da auch meine gesamte Familie im Verein engagiert ist. Und das Ehrenamt, besonders wenn du junge Leute um dich herum hast, hält mich fit und bringt mir auch für mein Privat- und Berufsleben sehr viel.

Gibt es für dich ein Vorbild in Sachen Ehrenamt?

Es gibt viele Personen im Ehrenamt, die für mich ein Vorbild darstellen, einfach weil sie Spaß an ihrer Arbeit haben und etwas Wichtiges vorleben: Sie setzen sich für Menschen ein, übernehmen soziale Verantwortung und schenken denen, denen es vielleicht nicht so gut geht ein paar unbeschwerte Stunden pro Woche und helfen dabei, etwas Gutes zu tun.

Von wem hast du am meisten für dein Ehrenamt gelernt?

Im turnerischen Bereich von Walter Frei, der immer sehr viel mit seinen Turnerinnen unternommen hat. Und ich schätze Heinz Roth sehr, denn er hinterfragt vieles kritisch und nimmt nicht einfach alles hin.

Was war bisher der schönste Moment, den du in deinem Ehrenamt erleben durftest?

Es gibt und gab viele schöne Moment. Aber während Corona hatten wir eine Bewegungslandschaft in unserer Halle, die sich Familien stundenweise kostenlos mieten konnten. Nach der Stunde haben sich Eltern und Kinder für die wunderschöne Zeit mit strahlenden Augen bedankt, die sie in der Halle hatten und auch mal auf andere Gedanken kommen konnten. Alle waren wirklich sehr dankbar und das hat auch mir während der Zeit geholfen, in der wir nicht wussten, wie es mit dem Verein weitergeht. Auch, dass wir das gemeinsam als Verein auf die Beine gestellt haben und sich so viele engagiert haben, war toll.

Welchen Traum möchtest du dir noch erfüllen?

Mein ganz großer Traum ist, dass wenn ich mal nicht mehr im Amt bin, ich einen Nachfolger habe, der mit demselben Engagement und Ideenreichtum meine Stelle weiterführt und dafür sorgt, dass der Verein weiterlebt.

Was war bisher die größte Herausforderung in deinem Ehrenamt?

Es gibt immer Sachen, bei denen man sich fragt, ob man sie schaffen kann. So gesehen ist das ganze Leben eine Herausforderung. Aber wenn es die Herausforderung nicht geben würde, wäre das Leben auch nicht interessant.

Welche drei Charaktereigenschaften beschreiben dich am besten?

Ich bin manchmal starrsinnig, weil wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, will ich auch, dass man es durchzieht und zu einem tollen Ergebnis kommt. Ich bin meistens gut gelaunt und versprühe das auch. Und ich bin hoffentlich teamfähig, aber das muss man im Verein auch sein.

Wer ist euer Held? Schlagt ihn uns vor an redaktion@stb.de!

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