Männer starten in die DTL-Saison

Die Deutsche Turnliga startet an diesem Wochenende nun auch mit den Männern in die neue Saison. Mit dabei sind die schwäbischen Vereine TV Wetzgau, KTV Straubenhardt und MTV Stuttgart.

Die Olympischen Spiele hinterlassen auch am Auftaktwochenende der DTL ihre Spuren. Denn in den Mannschaften, zu denen Rio-Teilnehmer gehören, geht man davon aus, dass man diese noch etwas schonen muss. Umso spannender könnte es am Samstag werden.

Reck-Goldmedaillengewinner Fabian Hambüchen geht derweil gar nicht für seinen DTL-Club, die KTV Obere Lahn, an die Geräte. "Eigentlich sollte und wollte er die Saison komplett turnen", sagt Teamchef Albert Wiemers. Doch nach dem Triumph des 28-Jährigen in Brasilien habe sich alles überschlagen. "Wir gehen aber davon aus, dass er zumindest ein Drittel der Wettkämpfe absolvieren und spätestens am 22. Oktober bei unserem Heimwettkampf gegen Wetzgau dabei sein wird." Am Samstag, beim MTV Stuttgart, allerdings verhindert ein TV-Auftritt den Einsatz des Olympiasiegers. Die Gastgeber, für die Hambüchen in der vergangenen Saison noch gestartet war, sehen dies mit gemischten Gefühlen. "Einerseits hätten wir ihn sehr gerne hier gehabt; er hätte uns sicher auch die Halle gefüllt", sagt Team-Managerin Claudia Krimmer. "Aus sportlicher Sicht erhöht das aber natürlich unsere Chancen." Anders als in den vergangenen Jahren hat der Vorjahresvierte, der als einzigen Neuzugang den Cottbuser Steve Woitalla vermelden konnte, seine Ziele etwas heruntergeschraubt: Man sieht sich nicht mehr als Meisterschaftsanwärter, peilt aber zumindest die Teilnahme am kleinen Finale an.

Großer Favorit auf den erneuten Sieg ist die KTV Straubenhardt. Wenn der Titelverteidiger am Samstag den TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau empfängt, werden allein sechs Rio-Teilnehmer in der Halle sein, darunter neben den Deutschen Andreas Bretschneider, Marcel Nguyen und Lukas Dauser auch der 35 Jahre alte Sprungfinalist und mehrmalige Welt- und Europameister Marian Dragulescu aus Rumänien. Trainer Dirk Walterspacher betont, dass man so kurz nach den Spielen auf die Olympiastarter noch Rücksicht nehmen werde. "Aber wir wollen diesen Wettkampf natürlich auf jeden Fall gewinnen." Nach der schweren Verletzung von Andreas Toba, dem in der Qualifikation von Rio das Kreuzband am Knie riss, haben die Wetzgauer sowieso keine leichte Saison vor sich. "Dieser Ausfall ist schwer zu verkraften", sagt Teamchef und Trainer Paul Schneider. "Trotzdem wollen wir Straubenhardt das Leben so schwer wie möglich machen." Dafür geben die Gäste ihrem Nachwuchs eine Chance und präsentieren erstmals den Spanier Nestor Abad Sanjuan in ihrer Riege. Toba selbst weilt noch beim "Champion des Jahres" in Andalusien, wird aber beim Heimkampf am 8. Oktober gegen die TG Saar seine Mannschaft unterstützen.

Die Saarländer erwarten an diesem Wochenende erst mal den SC Cottbus. Dabei wird auch der Ukrainer Oleg Verniaiev, Olympiasieger am Barren und Silbermedaillengewinner im Mehrkampf, auflaufen. "Es ist klar, dass er uns bei jedem Wettkampf zur Verfügung steht", betont Teamchef Thorsten Michels. Allerdings vor allem zu Beginn der Saison nicht unbedingt mit vollen Programmen. Erstmals nach seinem Kreuzbandriss beim National Team Cup in März wagt sich auch Ivan Bykov wieder vor die Kampfrichter. Jedoch, wie Michels betont, noch nicht an allen Geräten. An Sprung und Boden etwa soll Neuzugang Felix Remuta den 25-Jährigen "adäquat ersetzen". Gegner Cottbus sieht sich derweil laut Sprecher Nico Gärtner vor "keiner leichten Saison". Doch dass die Lausitzer im Saarland und eine Woche später in eigener Halle gegen die KTV Straubenhardt erst einmal zwei sowieso kaum zu bezwingenden "Brettern" gegenüberstehen, sei womöglich ein Vorteil. "Im vergangenen Jahr hatten wir zuerst schlagbare Gegner, aber die Turner brauchten erst mal Zeit, um reinzukommen", sagt Gärtner. Entsprechend spannend sei es am Ende geworden.

Zum vierten Duell des ersten Wettkampftages gastiert Aufsteiger Siegerländer KV beim Vorjahressechsten TSV Monheim. "Ein interessanter Wettkampf", wie Monheims Trainer Mario Reichert findet. Allerdings plagten die Gastgeber noch einige personelle Probleme. "Aber wir sind frohen Mutes", verkündet Reichert, der als Neuzugänge die beiden Nachwuchsturner Tobias Radoi (Jahrgang 1999) und Friedel Norik (2000) in seinem Team begrüßen konnte. Auf der anderen Seite haben sich die Siegerländer unter anderem mit dem früheren Boden-Europameister Matthias Fahrig verstärkt, der wie Rio-Ersatzmann Philipp Herder und der belgische Olympiateilnehmer Dennis Goossens auch in Monheim dabei sein wird. "Wir hatten diesmal etwas mehr Zeit, uns umzuschauen, als 2014", erklärt Mannschaftsführer Bernd Krombach. Damals hatte das Team gleich wieder den Gang nach unten antreten müssen. Diesmal geht man das Ziel Klassenerhalt optimistischer an und freut sich auf den ersten "spannenden Wettkampf" nach der Rückkehr ins Oberhaus. (Quelle: Deutsche Turnliga)

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