Jahresausblick Gerätturnen männlich

2017 läutet den neuen Olympiazyklus ein. Ein spannendes Turn-Jahr mit zwei Großmeisterschaften, der Einzel-EM Cluj Napoca (Rumänien) und der Einzel-WM in Montreal (CAN) liegt vor uns.

von Männer-Cheftrainer Andreas Hirsch

Wir freuen uns auf das Internationale Deutsche Turnfest in Berlin, zweifelsfrei der Höhepunkt für das gesamte Turnen in Deutschland und ein Treffpunkt der Turngenerationen aus allen Bereichen unserer Sportart. So sind auch die Deutschen Meisterschaften und die Deutschen Jugendmeisterschaften im Gerätturnen ein fester Bestandteil dieses Events. Die Turner freuen sich auf volle Hallen mit einem begeisterten, fachkundigen Publikum. Einfach auf tolle Wettkämpfe.

Änderungen im Wertungs- und Wettkampfsystem

Weitere Veränderungen des Wertungssystems Code de Pointage sind vollzogen worden. Die Neueinteilung der Elementgruppen (früher fünf Gruppen zu jeweils vier Elemente – jetzt neu vier Gruppen zu jeweils 5 möglichen Elementen der jeweiligen Gruppe) werden zur Bewertung herangezogen. Einige Elemente, wie am Boden die „Abrollelemente“ und die Seitwärtssaltos mit Landungen versetzt zuerst auf nur einem Bein, sind gänzlich aus dem Code verbannt worden.
Die Struktur der Wettkampfleistung ist erhalten geblieben, die Balance zwischen Schwierigkeit und Schönheit des Vortrags entscheidet weiter über Erfolg und Nichterfolg. Jedoch wird auch zukünftig ohne Stabilität und hohes Risiko kein Edelmetall bei internationalen Wettbewerben vergeben werden.
Der Austragungsmodus bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio sieht eine andere Mannschaftsstärke als bisher vor. Es werden nur noch vier Turner in der Mannschaft stehen, aber diese vier Turner müssen alle an jedes Gerät und die 3 besten Wertungen gehen in das Teamresultat ein. Die Qualifikationsweltmeisterschaft 2019 in Stuttgart wird mit der bisherigen Mannschaftsstärke und dem Modus 5 im Team geturnt. Der Mehrkampf bekommt eine weitere größere Bedeutung. Wir fühlen uns für den neuen Modus gut gerüstet, denn unsere Konzepte haben immer die Mehrkampfausbildung favorisiert. Darüber hinaus kann ein Mehrkampf-Wettkampf einen anderen Spannungsbogen für das Publikum aufbauen als ein Gerätfinale.
Mehrkämpfer können sich erstmals in diesem Olympiazyklus auch über die Weltcups und die Kontinentalen Meisterschaften qualifizieren. Die FIG zielt mit diesen Maßnahmen sicher auf ein größeres internationales Starterfeld bei den Spielen ab. Ich sehe an dieser Stelle für uns deutsche Turner keine Vorteile in diesem Modus.

Die Situation im Turn-Team

Unsere Mannschaft wird sich sicher verjüngen müssen. Mit Ausnahme von Fabian Hambüchen bleiben alle bisherigen Leistungsträger weiter im Team und setzen ihre Laufbahn fort. Die jungen Turner sollten diese Konkurrenz annehmen, weil nur Konkurrenz das Geschäft belebt. Dabei unterstützt die Sportfördergruppe der Bundeswehr uns Turner großartig und bietet einen guten sozialen Rückhalt.
Einige unserer Talente müssen zurzeit noch Verletzungen auskurieren. So sind im Moment ganz persönliche, sehr individuelle Planungswege gefragt. Ich erwarte neue Gesichter in der Nationalmannschaft, Turner bei denen es im vergangenen Olympiazyklus nicht ganz gereicht hat, sollten sich nach vorn drängen.

Der Wettkampfkalender

Den Saisonstart macht der American Cup (04. März) gefolgt vom EnBW DTB-Pokal in Stuttgart (17. bis 19. März). Damit sind wir auch schon voll in der Vorbereitung auf die Europameisterschaften (19. bis 23. April). Anfang Juni folgt dann das Internationale Deutsche Turnfest Berlin 2017 (04. bis 08. Juni) mit der bereits beschriebenen DM.
In der zweiten Jahreshälfte ist ohne Zweifel die WM in Montreal der absolute Höhepunkt. Das Turnier der Meister in Cottbus (23. bis 26. November) folgt im Herbst und präsentiert die Turner an den Einzelgeräte.
Flankiert werden die Highlights von mehreren Weltcups und Challenge-Cup-Turnieren, welche aber nicht alle von uns wahrgenommen werden können. Viele Turner werden sich zudem in der Bundesliga ihren Fans zeigen. Die Liga-Wettkämpfe teilen sich in diesem Jahr auf die erste und zweite Jahreshälfte auf. 

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