DM: Titelkämpfe in Gerätfinals

Für die, im Ländle trainierenden, Turner lief es bei den Deutschen Meisterschaften nicht schlecht. Fast alle Turner konnten eine Medaille ergattern. Die zwei goldenen Edelmetalle haben Elisabeth Seitz (MTV Stuttgart) und Marcel Nguyen (TSV Unterhaching) in ihrem Gepäck, die sie sich in den Gerätfinals erturnten.

 

 

Für die, im Ländle trainierenden, Turner lief es bei den Deutschen Meisterschaften in Hamburg richtig gut. Bis auf Felix Pohl, Alexander Maier und Carina Kröll konnten alle Mitgereisten eine Medaille mit nach Hause bringen.

Die Deutschen Meisterschaften Gerätturnen in Hamburg galt gleichzeitig als erste Qualifikation für die Olympischen Spiele, die nur noch ein paar Wochen entfernt sind. Deshalb hieß es für die Turner, nochmal richtig Vollgas geben. Und das haben sie auch getan!

Die zwei goldenen Edelmetalle haben Elisabeth Seitz (MTV Stuttgart)  und Marcel Nguyen (TSV Unterhaching) in ihrem Gepäck, die sie sich in den Gerätfinals erturnten. Auch im Mehrkampffinale sahnten die beiden ab und durften sich über den zweiten Platz freuen. Besser als sie waren nur Sophie Scheder (TUS Chemnitz) und die Überraschung des Wochenendes: Andreas Toba (TK Hannover). Für eine weitere Überraschung sorgte Turn-Star Fabian Hambüchen. Der erst seit drei Wochen wieder Trainierende, ging bei seinem Comeback an drei Geräten an den Start und sicherte sich im Gerätfinal Gold am Boden.

 


Doppelsieg an den Ringen


Florian Lindner (KTV Chemnitz) hatte nach seiner Übung an den Ringen eine Medaille sicher (14,85 Pkt.), die Frage war, was die Nachfolger machen. Der Chemnitzer konnte mit einer gute Mischung aus Kraft- und Schwungteilen beeindrucken. Andreas Toba (TK Hannover) zeigte an den Ringen keine einzige Unsicherheit. Er überholte Lindner mit 15,25 Punkten. Silber war sicher. Jetzt lag es an Marcel Nguyen (TSV Unterhaching) nochmal einen draufzupacken, um Toba vom Treppchen zu verdrängen. Nach einer ebenfalls sehr eindrucksvollen Übung mit vielen Kraftelementen sorgte Marcel Nguyen für eine Punktlandung von 15,25 Punkten, sodass es zwei Deutsche Meister an den Ringen gibt!


Gerätfinale Stufenbarren Frauen - Wie immer spannend bis zum Schluss


Elisabeth Seitz packte heute noch was auf ihre gestrige Übung. Sie verbindet den gebückten Hindorff mit dem Paksalto direkt mit dem Shaposhnikova mit halber Drehung aus dem Stalderansatz! Es lief geradezu perfekt. Sophie Scheder konnte nicht mehr an Seitz vorbeiziehen und belegte Rang Zwei. Kim Bui (MTV Stuttgart) lieferte eine nahezu fehlerfreie Übung. Am Ende sorgte Bui für ein kurzes Innehalten in der Halle, als sie ihren Abgang ganz nah an der Stange vorbei turnte. Damit konnte sich die Stuttgarterin die Bronzemedaille sichern (14,93 Pkt.).


Gerätfinale Pauschenpferd Männer


Einer brachte die Stimmung in der Hamburger Sporthalle zum Kochen. Waldemar Eichhorn (TV 1883 Bous) zeigte eine Weltklasseübung, freute sich über 15,200 Punkte und sicherte sich die Goldmedaille am Pauschenpferd vor Ivan Rittschik  (14,10 Pkt.) und Philipp Herder (SC Berlin).


Gerätfinale Sprung Frauen



Pauline Tratz (TSV Rintheim) überzeugte am Sprung und gewinnt mit 14,10 Punkten vor gleich drei Zweitplatzierten Michelle Timm (Sportclub Berlin), Tabea Alt (MTV Ludwigsburg) und Antonia Alicke (TG Böckingen) mit jeweils 13,61 Punkten.


Gerätfinale Boden Männer


Der lange verletzte Fabian Hambüchen (TSG Wetzlar-Niedergirmes) überraschte heute mit einer absolut sauberen Kür. Er turnte die Elemente auf den Punkt und legte im Vergleich zum Vortag nochmal nach. Am Ende feierte ihn das Hamburger Publikum zurecht. Mit 14,825 Punkten überholte er seine Konkurrenten und sicherte sich die Goldmedaille am Boden.


Andreas Bretschneider (KTV Chemnitz) lieferte bis auf einen kleinen Nachhopser eine fehlerfreie Übung. Er bekam 14,60 Punkte und gewann damit die Silbermedaille am Boden ganz knapp hinter Hambüchen. Philipp Herder (SC Berlin) turnte die ersten Bahnen sehr souverän. Doch dann passierte ein unerwarteter Fehler bei den Kreiseflanken, weshalb er einige Punktabzüge auf seinem Konto hinnehmen musste. Für Marcel Nguyen (TSV Unterhaching) lief es dagegen rund. Der Silbermedaillengewinner im Mehrkampf zeigte eine starke Übung - musste jedoch einmal aus der Fläche treten und landete daher mit 14,47 Punkte auf Rang drei.


Bodenspezialist Matthias Fahrig (SV Halle) kam dagegen nicht fehlerfrei durch seine Übung. Dreimal setzte er nach den Sprungelementen auf, was ihn wertvolle Punkte kostete (11,875).
Mit seinem 40. Meistertitel stellt Fabian Hambüchen bei den Deutschen Meisterschaften in Hamburg einen neuen Rekord auf. Neben dem Titel am Königsgerät sicherte sich der Wetzlarer am zudem am Boden den Titel. Ebenfalls zwei Gerättitel errang Pauline Schäfer (Boden und Balken).


Barren


Auch Lukas Dauser hatte einen starken zweiten Wettkampftag und lieferte sich mit seinem Teamkollegen Marcel Nguyen (beide TSV Unterhaching) einen harten Zweikampf am Barren. Der 23-Jährige zeigte zwischen den Holmen eine Übung, die auf hohem internationalem Niveau war und zog mit 15,820 Punkten an Nguyen vorbei. Mit 15,720 Punkten holte er Silber. Sebastian Krimmer vom MTV Stuttgart überzeugte ebenfalls mit einer starken Barrenübung und wurde mit 15,020 Punkten Dritter.


Reck


Motiviert von seiner Goldmedaille am Barren, ging Dauser als Erster ans Reck und zauberte eine perfekte Übung aufs Podium. Mit 14,250 Punkten kam er auf den zweiten Platz. Spannend wurde es, als Andreas Bretschneider ans Gerät ging. Die Turnfans in der Sporthalle Hamburg wussten, was der Chemnitzer plante. Erstmals wollte er sein bekanntes, nach ihm benanntes Element „Bretschneider“ in gestreckter Ausführung präsentieren. Leider verpasste der WM-Fünfte die Stange knapp und stürzte. „Im Training hat der gestreckte Bretschneider zu 75 Prozent  geklappt, deswegen musste ich das Risiko heute einfach eingehen. Bei der 2. Olympia-Quali in Frankfurt werde ich aber auf Nummer sicher gehen“, so Bretschneider. Damit war für Fabian Hambüchen der Weg zu seinem 40. Titel frei. Eine Chance, die sich der Wetzlarer mit all seiner Routine nicht entgehen ließ. Mit einer sicheren Übung, die für 14,370 Punkte gut war, sicherte er sich den Titel an seinem Paradegerät. Sebastian Krimmer vom MTV Stuttgart wurde Dritter.


Sprung Männer


Matthias Fahrig (SV Halle) sichert sich am Sprungtisch mit zwei starken Sätzen (14,910 Pkt.) die Goldmedaille. Insgesamt ist es sein achter Deutscher Meistertitel. Helge Liebrich vom TV Wetzgau landete auf Rang zwei. Julius Rabenstein wurde Dritter.


Bodenfinale Frauen


Die Bodenkonkurrenz der Frauen gewann mit einer tollen, fehlerfreien Darbietung Pauline Schäfer - 14,333 Punkte. Auf Platz zwei kam die Karlsruhern Pauline Tratz mit einer sehr dynamischen Darbietung und 14,133 Zählern. Bronze sicherte sich die Stuttgarterin Kim Bui mit 14,200 Zählern.


Balken


Spannend war es auch am Balken: Die Titelverteidigerin und WM-Dritte Pauline Schäfer (TuS Chemnitz) legt eine klasse Übung hin und beweist, dass sie zur Weltspitze am „Zittergerät“ gehört. Mit satten 15,130 Punkten wird sie belohnt. „Ich bin total zufrieden und freue mich, dass nach meinem Abstieg gestern, heute am Balken alles geklappt hat. Für Rio habe ich noch eine weitere Kombination in Petto. Am Boden wird die Übung von den Schwierigkeiten so bleiben, aber natürlich arbeite ich weiterhin an der Stabilität“, so Schäfer. Sophie Scheder (TuS Chemnitz-Altendorf) wird mit 14,660 Punkten Zweite vor Elisabeth Seitz, die sich sehr nervenstark präsentierte. Ihren einzigen kleinen Wackler hatte die Stuttgarterin nach der Doppeldrehung auf einem Bein.

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