Digitalisierung als Chance erkennen und nutzen

Prof. Dr. Ronald Wadsack ist Geschäftsführender Vorstand des Instituts für Sportmanagement an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften auf dem Campus Salzgitter. Beim Sportkongress Stuttgart 2019 referiert er über Themen wie „Sportverein in der ‚Smart City‘“, „Sportverein & Digitalisierung: Angebot – Führung – Organisation“, „Dafür nich‘ – Wertschätzung im Sportverein“, „Sportvereinsangebote mit der BMC (Business Model Canvas) entwickeln“ oder das „Engagement-Marketing“. Wir haben vorab schon einmal mit dem Wissenschaftler gesprochen.

Herr Wadsack, sie beschäftigen sich ausgiebig mit der Digitalisierung und ihrer Auswirkung auf den Sportverein. Auf was müssen Sportvereine in Zukunft achten und welche Herausforderungen werden den Sportvereinen begegnen?

Sportvereine müssen zum einen aufmerksam verfolgen, wie die Digitalisierung ihre Stadt verändert – hier das Stichwort „Smart City“. Zum anderen müssen sie die Entwicklungen in den einzelnen Sportarten beobachten. Hier gibt es immer wieder neue Trainingsgerätschaften oder Verfahren zur Auswertung. Wichtig ist hier, dass nicht jede neue Entwicklung eingebunden werden muss. Der Verein muss für sich entscheiden welche Entwicklung sinnvoll ist, da mit jeder Entwicklung monetäre Kosten und neue Kompetenzanforderungen verbunden sind. Hier zeigen sich gleichzeitig die Herausforderungen für die Vereine. Sie müssen sich trauen sich mit der Digitalisierung und ihren Entwicklungen auseinanderzusetzen, um Ansätze und Lösungen zu schaffen und in den Verein zu übernehmen. Es gilt diese anschließend auch bei Gegenstimmen zu vertreten und umzusetzen. Wenn Vereine die Digitalisierung und ihre Chancen nicht erkennen und wahrnehmen, kann dies dazu führen, dass Vereine in der Zukunft nicht bestehen können.

Welche Chancen bringt die Digitalisierung für Vereine?

Sie bringt Chancen für die verschiedenen Sportangebote. Diese können durch verbesserte Trainingsbedingungen und allgemein durch neue Trends und Modernisierung attraktiver gestaltet werden. Aber auch auf Führungsebene können Vereine von der Digitalisierung profitieren. Buchhaltungs- oder Verwaltungsaufgaben können mit neuen Programmen erleichtert und damit attraktiver gestaltet werden. Die Bindung von Mitgliedern kann mit Apps und anderen technischen Möglichkeiten auf eine neue Basis gebracht werden. Vereine müssen im Hinblick auf Veränderungen immer ihre Zielgruppe im Blick behalten. Junge Menschen sichern die Zukunft der Vereine und sollten aus diesem Grund von den Entwicklungen angesprochen werden. Sie leben schon in einer deutlich digital geprägten Welt.

Was möchten Sie den Besuchern des Sportkongress mitgeben?

Ich möchte ihnen die Möglichkeiten und Ansatzpunkte für eine sinnvolle Nutzung der Entwicklungen der Digitalisierung näherbringen. Sie sollen verstehen, dass sie sich mit diesen auseinandersetzen müssen, um auch in Zukunft bestehen zu können, gleichzeitig aber auch von ihnen profitieren zu können. Und mein zweiter wichtiger Punkt ist die Förderung des freiwilligen Engagements. Für dieses Thema möchte ich sensibilisieren und aufzeigen, wie dieses beworben und gleichzeitig wertgeschätzt werden kann.

Was schätzen Sie am meisten an einem Sportverein?

Ich finde die Vereinsatmosphäre toll – sie ist familiär und sozial verknüpft. Außerdem finde ich den Einsatz der freiwillig Engagierten großartig. Sie schaffen eine gute Atmosphäre und ermöglichen ein attraktives Angebot, das junge Menschen anzieht. Sie geben viel und bemühen sich und bilden die Grundlage des Vereins.

Ihr möchtet Ronald Wadsack beim Sportkongress Stuttgart erleben, dann meldet euch jetzt an!

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