Foto: Picture Alliance | DTB

„Das war ein sensationell tolles Gefühl“

Vier mal Olympische Spiele hat Kim Bui nach diesem Jahr erlebt. Einmal als Ersatzturnerin, drei Mal im Team. Wieso Rio 2016 für sie einen tollen Moment bereithielt und was die Spiele für sie besonders macht, hat uns die 32-Jährige erzählt.

Auf was freust du dich als erfahrende Olympiateilnehmerin bei den Olympischen Spielen?

Erstmal freue ich mich, dass ich es ins Team geschafft habe. Und ich freue mich einfach auf die Zeit gemeinsam mit dem Team. Das Schöne und Tolle daran ist, dass man sich gemeinsam auf den Weg nach Tokio macht. Man trainiert gemeinsam, man hat ein gemeinsames Ziel und fährt zusammen dort hin. Es werden andere Spiele wie die letzten Jahre, das ist klar. Aber ich bin trotzdem darauf gespannt, wie die Japaner den olympischen Gedanken umsetzen und die Atmosphäre rüberbringen. Japaner sind ja dafür bekannt, dass sie alles sehr akkurat und sauber machen, und deshalb glaube ich, dass es auch abseits von Corona tolle Spiele werden.

Als du als Ersatzturnerin für die Olympischen Spiele in Peking nominiert wurdest, warst du 19 Jahre alt. Emelie Petz ist ein bisschen jünger, aber in der gleichen Situation. Welchen Tipp würdest du ihr mitgeben?

Ich kann mich total in sie hineinversetzen. Ich weiß, wie sich das anfühlt und ich weiß, wie blöd die Situation ist. Wenn alle anderen nach Tokio fahren, bleibt sie im Trainingslager zurück und wenn ich mich da an meine eigene Zeit zurückerinnere, war das wirklich sehr traurig. Aber ich möchte ihr mitgeben, dass sie trotzdem jede einzelne Sekunde genießen soll, solange wir zusammen sind und dass sie es für sich als eine tolle Erfahrung verbucht, schon mal ein bisschen Olympia-Luft geschnuppert zu haben.

Was machen Olympische Spiele für dich zu etwas Besonderem?

Für mich sind die Olympischen Spiele etwas ganz Besonderes, weil an einem Ort so viele großartige Athleten zusammenkommen. Dieses Event findet nur alle vier Jahre statt und alle die dort sind, haben vier Jahre lang hart dafür trainiert und sich vorbereitet, um genau diesen Moment zu erleben.

Wie sehen deine persönlichen Ziele für Tokio aus?

Ich hoffe, dass wir es schaffen, mit dem Team das Finale zu erreichen. Das ist mein primäres Ziel. Alles andere wäre dann eine Zugabe. Ich erinnere mich noch an die Olympischen Spiele in Rio, als wir es ins Teamfinale geschafft haben und das war einfach ein sensationell tolles Gefühl nochmal turnen zu dürfen. Als Mannschaft der Welt zu zeigen „wir können das“. Das hat richtig Spaß gemacht und ich wünsche mir, dass wir das dieses Jahr nochmal schaffen.

Könnten diese Spiele das letzte Highlight deiner Karriere sein?

Ich habe dazu für mich noch keine Entscheidung getroffen. Ich genieße jeden Moment und möchte mich nicht festlegen. Im Anschluss mache ich mir dann weitere Gedanken.

Hast du ein Ritual, dass du vor einem Wettkampf oder auch Olympia machst?

Ich habe viele Rituale. Aber ich gehe immer am Abend vor dem Wettkampf nochmal meine Übungen im Kopf durch und lege schon mal alles bereit, was ich am nächsten Tag für den Wettkampf brauche und anziehen werde.

Warst du schon mal in Japan?

Ja ich war schon fünf Mal in Japan, bzw. Tokio. Deshalb habe ich mich umso mehr auf diese Olympischen Spiele gefreut, weil es ein wahnsinnig tolles Land und eine wahnsinnig tolle Stadt ist. Aufgrund von Corona können wir jetzt ja leider kein Sightseeing machen, das finde ich sehr schade. Aber ich kann jedem nur empfehlen sich das mal anzuschauen, wenn es wieder möglich ist.

Informationen zu den Olympischen Spielen und Videos von Kim Bui, Elisabeth Seitz, Emelie Petz und Trainer Robert Mai findet ihr auf unserem Instagram- oder Facebook-Kanal.

weitere News

Die Turn-EM der Männer im Überblick

Im italienischen Rimini finden vom 24. bis zum 28. April die Europameisterschaft im Gerätturnen der Männer statt. Mit dabei sind drei Schwaben. Wir...

Weiterlesen

STB-Trampolinturner ausgezeichnet

Zwei Medaillen und gute Leistungen haben vier STB-Athleten bei der zurückliegenden Europameisterschaft im Trampolinturnen in Guimares (Portugal)...

Weiterlesen

Turn-EM: Hörr ersetzt kranken Dauser

Des einen Leid, des anderen Freud: Nachdem Barren-Weltmeister Lukas Dauser krankheitsbedingt auf die EM verzichten muss, darf sich Carlo Hörr vom TSV...

Weiterlesen