Olympiasieger 2016 am Barren Oleg Verniaiev / Foto:Chen

Bundesliga fiebert dem Spitzenduell entgegen

Die Deutsche Turnliga steuert weiter unaufhaltsam auf das Finale 2017 zu. Im Spitzenduell des fünften Wettkampftages muss Tabellenführer TG Saar beim Überraschungszweiten MTV Stuttgart antreten. Ein vorweggenommener Endkampf, könnte man meinen. Doch die Schwaben plagen weiterhin arge Verletzungssorgen. Schon beim Auswärtssieg am vergangenen Wochenende in Cottbus war die Riege um den verletzten Kapitän Sebastian Krimmer mit einem Rumpfteam von vier Turnern angetreten. «Für uns wird es schwierig, den Wettkampf mit unserem reduzierten Kader zu gewinnen», zeigte sich Trainer Valeri Belenki vor der Partie in der Scharrena nicht gerade optimistisch.

Die Hoffnungen des Mannschafts-Olympiasiegers von 1992 liegen nun auf Alexander Maier und Alexey Rostov, die in der Top Scorer Liste aktuell immerhin die Plätze drei und vier belegen. Ob das gegen die Saarländer um den Barren-Olympiasieger Oleg Verniaiev reichen wird, ist die spannende Frage, die es am Samstag zu beantworten gilt. «Was die Stuttgarter da in Cottbus abgeliefert haben, das war schon phänomenal. Das muss man einfach sagen», zollte auch Thorsten Michels von der TG Saar dem Gegner vom Wochenende Respekt.

Schon deshalb dürfe man die Schwaben nicht auf die leichte Schulter nehmen. «Das war ein Warnsignal. Jeder von uns weiß, worum es geht, jeder ist fokussiert», berichtete er. Gleichwohl gehen die Saarländer auf dem Papier als leichter Favorit ins Rennen. «Nur wir sehen das eben nicht so», sagt Michels. Damit in Stuttgart auch alles klappt, bringen die Saarländer gleich einen ganzen Bus mit Fans in die baden-württembergische Landeshauptstadt. «Das wird ein enger Wettkampf werden. Wir werden unsere Leistungen konzentriert abrufen müssen, um am Ende den gewünschten Erfolg einzufahren», ist sich Michels sicher.

Wieder mit Fabian Hambüchen wird die KTV Obere Lahn antreten. Wie schon bei seinem Liga-Comeback am vergangenen Wochenende wird der 30-Jährige voraussichtlich auch vor heimischer Kulisse wieder an drei Geräten ins Rennen gehen. «Man spürt es natürlich schon, wenn so jemand mit dabei ist. Das gibt einen gewissen Rückenwind, vor allen Dingen vor dem Hintergrund, dass Lukas Dauser und Nick Klessing ausgefallen sind», erklärt Albert Wiemers.

Im Heimkampf gegen den erst einmal siegreichen Rekordmeister SC Cottbus zählt daher für die Mittelhessen eigentlich nur ein Pflichtsieg, denn jeder Punktverlust käme gegen die ersatzgeschwächte Nachwuchstruppe aus der Lausitz einer Niederlage im Kampf um den Finaleinzug gleich. «Wir hoffen darauf», sagt Albert Wiemers. «Wenn die Cottbuser in einer Aufstellung antreten, wie sie es am vergangenen Wochenende gemacht haben, dann stehen unsere Chancen ganz gut», glaubt Wiemers. Gerätpunkte gibt es aber auch gegen Cottbus nicht geschenkt. «Wir dürfen uns da auch nicht täuschen lassen. Die sind schon stark aufgestellt und auch versiert. Das sind alles alte Hasen. Die sind nicht umsonst deutscher Rekordmeister, wenn die eine Chance sehen, irgendwo etwas zu holen, dann werden sie das auch probieren», warnte Wiemers.

Denn in dem Spitzenquartett, das derzeit um die deutsche Meisterschaft kämpft, könnten die Gerätpunkte am Ende das Zünglein an der Waage spielen. Und da hat die Obere Lahn, die im ersten Halbjahr das schwierigste Programm zu bewältigen hat, noch Nachholbedarf. «Wäre schön, wenn wir gegen Cottbus auch da noch ein bisschen nachbessern könnten», hofft Wiemers.

Ausschließlich Pflichtsiege hat der amtierende Meister KTV Straubenhardt für die zweite Saisonhälfte ausgerufen. Nach der durchwachsenen Hinrunde muss beim sieglosen TSV Monheim ein möglichst hoher Auswärtssieg her, damit die Schwarzwälder ihre Chancen auf die Titelverteidigung noch offenhalten können. «Natürlich muss da ein Pflichtsieg her. Aber die Monheimer haben selbst schon auf ihrer Homepage angekündigt, dass sie uns Gerätpunkte abnehmen wollen, die ihnen im Abstiegskampf helfen können», sagt Dirk Walterspacher, der auch das Monheimer Publikum ins Feld führt. «Die sind euphorisch. Und man weiß ja, wenn ein Underdog gegen einen amtierenden Meister turnt, da kann immer etwas passieren. Darauf müssen wir gefasst sein», sagte er.

Die Achillesferse des Meisters könnte der Sprung sein, da Routinier Marian Dragulescu wegen seiner Sprunggelenksverletzung nach wie vor geschont wird. «Da sind wir im Moment nicht hochkarätig besetzt, da müssen wir aufpassen», warnte Walterspacher. Ein Unentschieden im Spitzenduell zwischen Stuttgart und Saar käme den Schwarzwäldern zwar gelegen, die Daumen drücken will man in Straubenhardt jedoch keiner der beiden Seiten. «Wir wollen aus eigener Kraft ins Finale und nicht auf irgendwelche Konstellationen hoffen, die vielleicht passieren», gibt Walterspacher die Richtung Eigenleistung klar vor.

Der ebenfalls bislang sieglose Aufsteiger KTT Heilbronn muss beim Siegerländer KV Farbe bekennen. Die Turner aus dem ehemals fränkischen Teil Schwabens sind keine Unbekannten im Siegerland, waren sie doch viele Jahre Wettbewerber in der 2. Bundesliga Nord im Kampf um die Spitzenplätze dieser Liga.

(Quelle: Deutsche Turnliga)

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