Was die Turnfeste für den Breitensport sind, sind die „4 Motoren für Europa“ für die jungen Spitzenathleten der olympischen Turnsportarten. Ein internationales Kräftemessen auf hohem leistungssportlichem Niveau, bei dem abseits der Wettkampffläche aber vor allem das Gemeinschaftserlebnis, der Spaß und die internationale Freundschaft im Vordergrund stehen.
Bei den "4 Motoren für Europa" treten Nachwuchs-Teams aus den Regionen Rhône-Alpes (Frankreich), Katalonien (Spanien), Lombardei (Italien) und Baden-Württemberg (Deutschland) in allen vier olympischen Turnsportarten gegeneinander an.
Für viele der Athleten sind die 4 Motoren der erste internationale Wettkampf, sportliche Ergebnisse sind deshalb zweitrangig. Zudem ging die BW-Auswahl auch noch mit einem sehr jungen Team an den Start. Die Zusammenstellung machte sich bei den einzelnen Darbietungen bemerkbar. Die Veranstaltung fand diesmal im französischen Voiron statt.
Durchwachsene Vorbereitung, Erfahrungen im Vordergrund
Im Gerätturnen der Männer musste die Auswahl mit zahlreichen Stürzen und Verletzungen im Wettkampf umgehen. Das lag auch etwa an der neuen Übung von Alexander Belenki am Pauschenpferd. Sein Vater und Trainer Valeri zeigte sich trotzdem zufrieden: "Dieser Wettkampf eignete sich hervorragend, um neue Übungen einzustudieren. Die Athleten bekommen nicht viele Möglichkeiten, Übungen in Wettkämpfen zu testen."
Für mehr als Platz drei reichte es für die junge Auswahl mit 202,700 Punkten jedoch nicht. Die Franzosen holten Platz eins mit 214,400 Zählen vor der Lombardei (208,650).
Belenki wollte das durchwachsene Abschneiden aber nicht zu hoch hängen: "Der Wettkampf ist der letzte eines langen und intensiven ersten Halbjahres gewesen. Viele waren einfach schon etwas geschwächt. Die Urlaubszeit und die Erholung über die Sommerferien sind jetzt wichtig".
Gerätturnerinnen überzeugen
Besser lief es dagegen bei der weiblichen Vertretung im Gerätturnen. STB-Trainerin Marta Boldori zeigte sich von ihren Athletinnen, die gleichzeitig das jüngste Team stellten, sehr angetan: "Die Mädchen haben es trotz der Hitze sehr gut gemacht und auch als Team super funktioniert."
Mit 142,700 Punkten landete die Auswahl auf Rang zwei hinter den Franzosen (146,550) und vor der Lombardei (142,400).
Enttäuscht zeigte sich die RSG-Trainerin Peresunchak: "Wir haben uns gut präsentiert, aber leider zwei Fehler eingebaut." So haben sich die Gymnastinnen nicht mit einer guten Leistung belohnen können und landeten mit 165,350 Punkten auf Rang drei hinter Katalonien (175,850) und der Lombardei (176,400).
Technisch mithalten konnten auch die Trampolinauswahl, die zwar auf Rang vier landete, jedoch sich mit einer sehr starken Konkurrenz messen musste. Deshalb sind die Verantwortlichen um Michael Kubicka und Martina Braden grundsätzlich mit den gezeigten Leistungen zufrieden.
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Das Netzwerk „4 Motoren für Europa“ wurde am 9. September 1988 mit dem Ziel gegründet, die Schwerpunktbereiche Wirtschaft und Forschung sowie Kunst und Kultur in den europäischen Mitgliedsländern des Netzwerks weiterzuentwickeln. Mitglieder des Zusammenschlusses sind die Regionen Auvergne-Rhône-Alpes (Frankreich), Baden-Württemberg (Deutschland), Katalonien (Spanien) und Lombardei (Italien).Im Bereich Kultur werden seitdem Wettkämpfe in allen vier olympischen Turnsportarten ausgetragen. Diese finden jährlich abwechselnd zwischen den Regionen statt. Ziel dieser Wettkämpfe ist ein sportliches Kräftemessen auf internationalem Niveau sowie der freundschaftliche und kulturelle Austausch zwischen den einzelnen Nationen.