100 Tage im Amt: STB-Geschäftsführer Ranke zieht erste Bilanz

Seit dem 1. Januar ist Matthias Ranke Vizepräsident Geschäftsführung des Schwäbischen Turnerbunds. Nach 100 Tagen im Amt zieht er eine erste Bilanz.

Matthias, du bist nun seit 100 Tagen beim Schwäbischen Turnerbund.  Wie ist dir aus deiner Sicht der Einstieg gelungen und wie sahen die ersten gut drei Monate im Büroalltag aus?

Ich bin sehr gut und vor allen Dingen sehr schnell beim STB angekommen.  Ich habe das Gefühl, schon viel länger hier zu sein und ich wurde zu Beginn von allen Kolleginnen und Kollegen herzlich willkommen geheißen. Alle sind sehr offen und motiviert. Mein Vorteil war auch, dass ich durch meine Tätigkeit bei der Sportvereinigung Feuerbach schon einige Mitarbeiter kannte und der Branche auch nicht fremd bin.

Was war zu Beginn die größte Herausforderung für dich?

Die unglaubliche Fülle an unterschiedlichen Themen an denen wir arbeiten. Ich bin jeden Tag einem Informationsoverflow ausgesetzt und behandle am Tag in meinen Gesprächen die unterschiedlichsten Themen. Herausfordernd finde ich, dass ich alle diese Themen irgendwie zusammenbringen muss, um die Verbindungen herstellen zu können. Ich muss für mich definieren: Wer sind wir, was wollen wir und was können wir.

Welche Auswirkungen auf deine Aufgabe und den Schwäbischen Turnerbund im Gesamten hat die aktuelle Herausforderung um das Virus Covid 19?

Zu allererst eine finanzielle: Aufgrund der Pandemie, waren wir gezwungen den EnBW DTB Pokal und das Landesturnfest in Ludwigsburg abzusagen. Wir sind gerade noch in der Klärung mit allen beteiligten Partnern, welche Last wir letztendlich mit unserem Haushalt tragen müssen. Dazu kommt, dass wir den kompletten Bildungs- und Wettkampfbetrieb auf Eis legen mussten. Für einen gemeinnützigen Verband wie den Schwäbischen Turnerbund ist das eine gewaltige Aufgabe. Aber im Sinne der Gesundheit aller war diese Maßnahmen alternativlos in der aktuellen Situation.

Als Partner der Vereine stellen wir uns zudem die Frage wie unsere Turn- und Sportvereine diese Herausforderungen möglichst schadlos meistern können. Deshalb versuchen wir dort unterstützend einzugreifen – mit direkten Angeboten für unsere Vereine und zudem als Lobbyvertreter gegenüber der Landespolitik. Das hat alles bisher zufriedenstellend funktioniert, so dass ich denke, dass wir hoffentlich bald ruhigen Gewissens auf diese herausfordernde Zeit zurückschauen können.

Inwiefern unterscheidet sich dein Job beim STB zu deinem Job bei der Sportvereinigung Feuerbach?

Zum einen habe ich beim STB deutlich mehr Mitarbeiter, was automatisch dazu führt, dass ich viel mehr konzeptionell arbeite. In Feuerbach war ich auch sehr viel operativ tätig, das ist hier nicht mehr möglich. Zum anderen ist meine Arbeit jetzt viel politischer, sowohl innerhalb meiner Sportfamilie als auch die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und beispielsweise dem Land Baden-Württemberg. Wir werden als STB als gesellschaftspolitischer Player wahrgenommen. Das ist schon etwas anderes. Mit der Sportvereinigung hatte ich Einfluss in Stuttgart, beim STB habe ich Einfluss in ganz Baden-Württemberg und teilweise sogar darüber hinaus.

Wie kam es zu deinem Wechsel zum STB?

In meinen 20 Jahren, in denen ich bei der Sportvereinigung war, habe ich eine Routine entwickelt, der es irgendwann schwer ist zu entkommen. Freunde gaben mir den Denkanstoß, ob ich den Rest meiner beruflichen Karriere dort verbringen möchte, oder ob ich mich noch einer neuen Herausforderung stellen möchte. Das brachte mich zum Nachdenken. Mir war klar, wenn ich noch ein letztes Mal wechseln sollte, mussten die Bedingungen passen: Ich wollte in der Region Stuttgart bleiben, ebenso wollte ich weiter im Bereich Sport tätig sein und für mich war klar, dass ich zu keinem anderen Großverein wechseln würde. Die Stelle beim STB erfüllte diese Anforderungen und bot mir die Chance, nochmal neu zu starten und alte Routinen zu überwinden. Das letzte Jahr war für mich schwierig, da ich einerseits noch bei der Sportvereinigung tätig war und dort nicht richtig loslassen konnte, andererseits wusste ich, dass ich ab dem neuen Jahr beim STB sein werde und auch von dieser Seite kamen schon einige Anforderungen. Deshalb bin ich sehr froh, dass ich mich seit dem 1. Januar nun ganz meiner Arbeit beim STB widmen kann. Und ich kann sagen, dass ich meine Entscheidung, die ich bereits im März 2019 gefällt habe, bis heute kein einziges Mal bereut habe.

Das ist die perfekte Überleitung zur letzten Frage: Was möchtest du beim STB bewirken beziehungsweise worauf legst du deinen Fokus?

Ich möchte in jedem Fall den hohen Anspruch, den wir an uns selbst stellen und die professionelle Struktur, mit der wir von außen wahrgenommen werden, erhalten und weiter ausbauen. Zusätzlich möchte ich, dass wir wieder dichter an unsere Basis herankommen. Ich möchte, dass wir uns immer fragen: Was bringt das, was wir tun unseren Vereinen und wie tragen wir es entsprechend an unsere Vereine heran. Und aus diesen beiden Zielen leitet sich alles andere ab.

 

Zur Person

Seit dem 1. Januar 2020 ist Matthias Ranke Vizepräsident Geschäftsführung des Schwäbischen Turnerbunds (STB). Damit ist der 56-jährige nicht nur für rund 100 hauptamtliche Mitarbeiter, sondern auch für mehr als 700 000 Mitglieder in knapp 1800 Vereinen im größten Sportfachverband Baden-Württembergs verantwortlich. Vor seinem Wechsel zum Verband war Matthias Ranke knapp 20 Jahre lang Geschäftsführer der Sportvereinigung Feuerbach, zuvor absolvierte er ein duales Studium zum staatlich geprüften Betriebswirt. Seine sportlichen Anfänge machte Matthias Ranke im Trampolinturnen, bevor er es im Basketball bis in die Regionalliga schaffte.

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