Bester Mehrkampf und Patzer am Barren

Im Mehrkampffinale der Frauen bei der Heim-WM lieferte Elisabeth Seitz an allen vier Geräten ab und turnte den besten Mehrkampf ihrer Karriere. Im Barrenfinale patzte die Stuttgarterin leider und landete nur auf dem 8. Platz.

Elisabeth Seitz startete an ihrem Paradegerät dem Barren. Hier wagte sie, anders als im Vorkampf, ihre schwierige Verbindung aus Pak-Salto, Stalder und Schaposchnikowa mit halber Drehung und für den Vortrag mit 14,866 Punkte belohnt. Damit setzte sie sich im Zwischenklassement auf den dritten Platz, hinter Titelverteidigerin Simone Biles, die mit ihrem Sprung (15,233) sofort die Führung übernahm, und Barren-Weltmeisterin Nina Derwael aus Belgien, die an ihrem Spezialgerät 15,20 Punkte einturnte und damit ihre Ambitionen auf erneutes Gold an den Holmen klarmachte.

Souverän zeigte Seitz einen Balanceakt auf dem nur zehn Zentimeter schmalen Grat, mit dem sie sich die höchste Note an diesem Gerät in ihrer Karriere verdiente (13,233). Dennoch fiel sie damit auf den sechsten Platz zurück.

Am Boden riss Seitz die 7500 Zuschauer in der ausverkauften Schleyer-Halle mit und wurde mit 13,30 Punkten belohnt. Nach drei Geräten lag die Stuttgarterin auf Platz acht vor ihrem letzten Gerät dem Sprung. Dort gelang der WM-Dritten am Barren erneut ein schön herausgeturnter Jurtschenko mit Doppelschraube am Tisch (14,60) und sie durfte sich über einen tollen Vierkampf und am Ende Platz (55,999) sechs freuen.

Teamkollegin Sarah Voss lieferte ebenfalls einen guten Wettkampf ab und konnte sich am Ende über den 10. Platz (54,898) freuen. Gewinnerin des Mehrkampffinals war wie erwartet Simone Biles (58,999) vor der Chinesin Tang Xijing (56,899) und der Russin Angelina Melnikova (56,399)

Im Barrenfinale lief es für die Schwäbin nicht so gut. Sie musste in der Entscheidung an den beiden Holmen als Vierte ans Gerät. Zu dem Zeitpunkt lag die Britin Rebecca Downie mit 15,00 Punkten in Führung vor der erst 16 Jahre alten US-Amerikanerin Sunisa Lee (14,80) und deren Landsfrau und Mehrkampf-Weltmeisterin Simones Biles (14,70). Das Trio hatte so gut vorgelegt, dass die Deutsche alles riskieren musste. Schon beim Hindorff kam sie etwas weit weg von der Stange, und an der Stelle, an der es darum ging, ob sie den Pak-Salto direkt mit dem Stalderumschwung zum Schaposchnikowa mit halber Drehung verbindet, stand sie plötzlich auf dem Boden. Mit 13,566 Punkten musste die WM-Dritte von Doha sämtliche Hoffnungen auf erneutes Edelmetall abschreiben. Titelverteidigerin Nina Derwael aus Belgien wiederholte am Ende ihren Sieg von Katar mit 15,233 Punkten vor Downie und Lee.

„Andere sind mal wieder enttäuschter als ich selbst“, kommentierte Seitz ihr Missgeschick. Sie habe keine Wahl gehabt, was ihre Verbindung anging. Mit der Wertung, mit der sie ohne diese in Doha Edelmetall gewann, hätte sie diesmal nicht mal die Entscheidung erreicht. Zudem habe sie eine starke WM hinter sich, bei der sie nicht nur mit dem deutschen Team das Olympiaticket löste, sondern mit Platz sechs auch das beste Mehrkampfergebnis ihrer Karriere erreichte.

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