Jana Berezko-Marggrander beendet sportliche Karriere

Die zweifache Olympia-Teilnehmerin Jana Berezko-Marggrander aus dem Nationalmannschaftszentrum Rhythmische Sportgymnastik in Fellbach-Schmiden beendet ihre sportliche Karriere. Die 21-Jährige zieht damit einen Schlussstrich unter ihre erfolgreiche sportliche Laufbahn. Künftig wird nun für sie ihre berufliche Ausbildung im Mittelpunkt stehen.

Vor wenigen Monaten noch feierte Jana Berezko-Marggrander in Rio de Janeiro als erste deutsche Gymnastin überhaupt ihren zweiten olympischen Auftritt. Dort lieferte sie als einzige deutsche Einzelstarterin eine solide Leistung ab und landete in der Mehrkampfqualifikation auf Rang 18. In der Zeit nach den Olympischen Spielen kam die Sportsoldatin zunächst einmal ihren Verpflichtungen bei der Bundeswehr nach und absolvierte verschiedene Lehrgänge. Die Entscheidung, ihre sportliche Karriere zu beenden, traf sie nach kurzer, aber reiflicher Überlegung um die Jahreswende. „Am Ende waren es die Anforderungen, die auf mich in den nächsten Monaten zugekommen wären, die mich nach Abwägung aller Fakten zu diesem Schritt bewogen haben. Die an mich gestellte Erwartungshaltung und eine erfolgreiche Ausbildung war nach meiner Überzeugung nicht mehr unter einen Hut zu bekommen“, sagte sie.  Natürlich habe ihr in den vergangenen Monaten ihr Sport und das gemeinsame Training gefehlt. „Aber der Sport wird auch weiterhin meine Leidenschaft bleiben. Dennoch musste ich irgendwann anfangen, an meine Zukunft über den Sport hinaus zu denken.“

„Jana Berezko-Marggrander war jahrelang das Aushängeschild für die Rhythmische Sportgymnastik in Deutschland. Sie hat bei vielen internationalen Einsätzen die deutschen Farben erfolgreich vertreten. Wir wünschen ihr für ihren neuen Lebensabschnitt alles Gute und hoffen, dass sie der RSG in welcher Form auch immer weiterhin  treu bleibt“, sagte DTB-Sportdirektor Wolfgang Willam.

Auf die vergangenen Jahre am Leistungszentrum blickt die Ausnahmegymnastin positiv zurück. „Ich hatte viele schöne Erlebnisse in Fellbach-Schmiden und auf der ganzen Welt. Dafür möchte ich mich beim Deutschen, beim Schwäbischen Turnerbund, dem Olympiastützpunkt Stuttgart sowie bei all meinen Trainerinnen, Teamkameradinnen, bei der Bundeswehr und all den vielen Menschen bedanken, die an meiner Seite waren und mich auf dem Weg zu meinem Traum begleitet haben. Ich werde sie mit Sicherheit vermissen.“

Vor dem Sprung in die Berufswelt steht nun eine Übergangsphase an. Bis Ende September bleibt Berezko-Marggrander Mitglied der Sportfördergruppe der Bundeswehr und wird währenddessen ihren Körper auf den Ausstieg aus dem Leistungssport vorbereiten. „Ich muss erst einmal abtrainieren. Das benötigt zwischen drei und sechs Monaten“, erklärt Jana Berezko-Marggrander. Währenddessen will sie auch die Chance nutzen, Erfahrung bei einigen Berufs-Praktika sammeln. „Ich habe bereits bestimmte Vorstellungen, was ich machen möchte. Ich werde nun in verschiedene Sparten reinschnuppern und versuchen herauszufinden, ob sich meine Vorstellungen mit der Realität decken. Auch eine duale Ausbildung könnte ich mir vorstellen. Grundsätzlich bin ich aber für alles offen. Wo genau die Reise hingeht, kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber das ist für mich ja gerade das spannendste an diesem neuen Lebensabschnitt.“

Sportliche Karriere

Das erste Mal sorgte Jana Berezko-Marggrander bei der Europameisterschaft im Jahr 2010 in Bremen für Aufsehen. Dort gewann sie drei Bronzemedaillen im Juniorenbereich, eine im Teamwettkampf gemeinsam mit Laura Jung, zwei weitere mit dem Reifen und dem Ball. Wenig später gab es auch Edelmetall bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen 2010 in Singapur. Dort  wurde sie ebenfalls Dritte. Zwei Jahre später trat sie als jüngste Einzelgymnastin das erste Mal bei Olympischen Spielen an. In London landete  sie mit gerade einmal 16 Jahren auf Rang 17. Vier Jahre später im brasilianischen Rio de Janeiro wurde es Platz 18. Insgesamt wurde Berezko-Marggrander 19 Mal Deutsche Meisterin.

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